Lösungen für 3D-Scanning

Wie Artec 3D die Ukraine unterstützt

Jenseits von großen Marken: Artec Eva hilft bei der Entwicklung eines auf den Menschen ausgerichteten Designansatzes für nachhaltige Mode

Herausforderung: Eine Modedesignerin suchte nach einem leistungsstarken 3D-Digitalisierungwerkzeug für schnelle, präzise Körperscans, mit dem Ziel Design, Produktion und Kundenbindung zu verbessern. Ihr Projekt GRACIOUS STUDIO setzt auf Handwerk, Technologie und Einfühlungsvermögen, um einen einzigartigen Designansatz zu entwickeln.

Lösung: Artec Eva, Artec Studio, Blender, CLO 3D

Ergebnis: Hochpräzise Körperscans ermöglichten es der Designerin, eine App zu entwickeln, bei der Inklusivität, Zugänglichkeit und nutzerzentrierte Designprinzipien im Vordergrund stehen.

Warum Artec? Die 3D-Scanner von Artec liefern präzise, ultrarealistische Körperscans, die für maßgeschneiderte Designs und medizinische Anwendungen unerlässlich sind. Die Nutzerfreundlichkeit und fortschrittliche Technologie der Geräte sorgen für eine mühelose Integration in interdisziplinäre Arbeitsabläufe und machen Artec 3D-Scanner zu einer zuverlässigen Lösung für Körperscans.

Das Konzept der ethischen Mode ist schon seit einigen Jahrzehnten geläufig. Konkret geht es dabei um ökologische, künstlerische und industrielle Aspekte. Doch obwohl unter diesen gerade das Thema Nachhaltigkeit offensichtlich schon länger in aller Munde ist, fragen sich viele weiterhin, was wirklich getan werden kann, um die Modeindustrie zu verändern. Denn nach wie vor werden Kleidungsstücke unter alles andere als perfekten Bedingungen hergestellt, um die ganze Welt verschifft und nach kurzer Zeit weggeworfen, weil sie ihrem Besitzer nicht passen oder durch die nächste Modeerscheinung ersetzt werden.

Personalisierung und Nachhaltigkeit, aber modisch soll es sein

Hannah Cooper, Absolventin des MA-Studiengangs Fashion am Royal College of Art in London, ist eine Modefachfrau und mit vollem Herzen bei der Sache. Sie wuchs in einer Familie auf, in der schon drei Generationen von Frauen entweder beruflich oder in ihrer Freizeit nähten, und so machte auch Hannah das Handwerk schon früh zu einem Teil ihrer Identität. Während ihrer Zeit an der UAL untersuchte Cooper die Symbiose von Handwerk und Technologie und konzentrierte sich auf deren Integration in tragfähige Geschäftskonzepte. Ihr Ziel war es, nicht nur nachhaltige Modelle für das Design zu schaffen, sondern auch neue Prinzipien für mit Design verbundene Arbeitsabläufe anzubieten und dabei Technologie, Effizienz und Empathie gleichermaßen zu berücksichtigen.

Coopers Projektidee war ein Einzelhandelssystem in Form der Gracious Studio App, einem Tool, das innovative Problemlösungen mit einfühlsamem Designdenken verbinden und sich ganz an den realen Bedürfnissen der Nutzer orientieren soll. Die Hauptaufgabe dieses B2B-Einzelhandelssystems bestand darin, Modemarken in die Lage zu versetzen, Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Neurodiversitäten, Geschlechtern, Altersgruppen und Formen zu bedienen, indem sie maßgeschneiderte Versionen ihrer Konfektionslinien anbieten. Und letztendlich sollte dieses systemisch integrative Tool auch kritische Themen wie Fast Fashion, Massenproduktion, den dominierenden männlichen Blick und den Mangel an Inklusivität und Vertrauen in Modemarken angehen.

Sustainable Fashion

Körperscan von Hannah Cooper. Bild mit freundlicher Genehmigung der Designerin

„Meine Forschung befasste sich mit dem heutigen Wert von körperlicher Arbeit und Handwerk im Kontext digitaler Innovation“, erklärt Cooper. „Dazu gehörte auch meine Untersuchung des Körperscannens, was die Erfahrung, gescannt zu werden, das Interieur von Scan-Räumen, aktuelle Anwendungen und ethische Überlegungen wie Datenschutz sowie die Auswirkungen der Konfrontation mit dem eigenen Körperscan auf die psychische Gesundheit umfasste.“

Passende Technologie zur Weiterentwicklung des Handwerks

Um ihren einzigartigen Ansatz zu entwickeln, benötigte die Modeschöpferin eine Technologie, die zu ihrer ehrgeizigen Vision passte. Cooper machte sich daher daran, 3D-Körperscans, digitale Schnittmuster, Kleidungs-Simulationen, Avatar-Erstellung und traditionelle Maßschneiderei zu nutzen, um ein perfektes Toolset zu finden. Im Rahmen ihrer profunden Untersuchung digitalen Modedesigns testete sie verschiedene Technologien und bewertete deren Umsetzung, Potenzial, inhärente Grenzen und moralische Bedenken. Bevor sie Körperscans als Technologie in ein Einzelhandelsgeschäft integrieren konnte, musste die Designerin Vertrauen in die Sicherheit des Ablaufs gewonnen haben und sich über die Präzision und Geschwindigkeit eines 3D-Scanners sicher sein. An dieser Stelle kamen nun die Lösungen von Artec ins Spiel.

In der Scanning-Werkstatt des Royal College of Art, das mit Geräten der neuesten Generation ausgestattet ist, fand Cooper schließlich einen für sie geeigneten 3D-Scanner. Artec Eva, ein weltweiter Branchenprimus bei der Erfassung des menschlichen Körpers, ist ein Scanner mit strukturiertem Licht mit einer Auflösung von bis zu 0,1 mm und einer Scangeschwindigkeit von bis zu 16 Bildern pro Sekunde. Die schnellen, detaillierten und strukturierten Scans, die Eva erstellt, haben ihr schon länger einen guten Ruf in menschenbezogenen Anwendungen, vom Gesundheitswesen über die Forensik bis hin zu CGI, eingebracht. Die technischen Mitarbeiter der Werkstatt und Cooper selbst waren sich einig, dass der tragbare Handscanner der einfachste Weg sein würde, menschliche Körper in verschiedenen Posen zu erfassen zu erfassen. Die außergewöhnliche Präzision des Scanners sowie die hochwertige Abbildung von Haut, wie sie Eva leistet, waren weitere wichtige Faktoren.

3D-Körperscanning neu gedacht

Die Designerin verstand von vornherein, dass ein 3D-Scanlösung im Vergleich zu traditionellen Methoden eine ungleich höhere Genauigkeit bei der Erfassung von Körpermaßen bieten würde. Zu ihrer großen Freude stellt Cooper aber bald fest, dass auch die Fehlermarge erheblich reduziert und eine gleichbleibend präzise Datenerfassung gewährleistet wurden. Traditionelle Messtechniken erfordern professionelles Können, wohingegen die 3D-Scansoftware von Artec eine einfache Datenintegration in verschiedene Apps ermöglicht, was das Technologie insgesamt sehr nutzerfreundlich macht.

„Die Kunden können ihren Körperscan ganz einfach über ihr Smartphone abrufen und benötigen kein spezielles Fachwissen mehr“, so Cooper. „Das 3D-Scannen ermöglicht eine kontaktlose Anpassung: Dieser nicht-intrusive Ansatz respektiert die Privatsphäre und den Komfort des Kunden. Darüber hinaus erfasst die Technologie die Körperform ohne jegliche Voreingenommenheit, was zur Förderung von Inklusion und Vielfalt beitragen kann. Dieser Prozess muss so gestaltet sein, dass der Komfort und die Privatsphäre des Kunden im Mittelpunkt stehen.“

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Schaufensterpuppe, die für das Projekt mit den Maßen aus Artec Eva angefertigt wurde. Bild mit freundlicher Genehmigung von Hannah Cooper

Die Designerin beginnt ihre Arbeit, indem sie mit Artec Eva einen detaillierten Körperscan erfasst, den sie dann in CLO 3D importiert, um ein präzises digitales Muster zu erstellen, das schließlich in ein physisches Kleidungsstück umgewandelt wird. Der von Cooper erfundene Scan-Workflow grundsätzlich weniger vom Technischen her gedacht, denn eine der zentralen Ideen war vielmehr, das Erlebnis für den Kunden neu zu gestalten und in jeder Hinsicht so anzupassen, dass sich eine Person dabei vollkommen sicher und respektiert fühlen kann. Und dieser Grundsatz wiederum war gerade aus dem Widerstand und der Skepsis von Kollegen, Mentoren und potenziellen Kunden gegenüber der Technologie entstanden. Um diese Bedenken ausräumen zu können, eignete sich Cooper eigene Erfahrungen mit Körperscans an und versuchte so, die möglichen Vorbehalte ihrer Kunden besser zu verstehen. Da sie erkannte, wie wichtig Transparenz und Verantwortung sind, arbeitete sie mit einem Datenwissenschaftler zusammen, um die erforderlichen Daten zu untersuchen, Verschlüsselungsmethoden zu erkunden, sichere Speicheroptionen zu diskutieren und sicherzustellen, dass die Kunden die Kontrolle über ihre Daten behalten können.

Nachdem die Ziele und Anforderungen der Scans definiert worden waren, machte sich das Team daran, die Scan-Ausrüstung und die passende Umgebung einzurichten. Um Anonymität zu gewährleisten, entschied sich Cooper für eine Maske, die ihr Gesicht und ihren Kopf verdeckte. Nach dem Aufbau ging sie in die Mitte des Raums und folgte den Anweisungen des Technikers bezüglich Körperposition und -bewegung. Schnell waren danach detaillierte 3D-Daten ihres Körpers aus allen Winkeln erfasst – vom Scheitel bis zu den Absätzen ihrer Schuhe. Nach Abschluss des Scans bestand die verbleibende Arbeit daraus, die erfassten Daten in Artec Studio zu verfeinern und zu verarbeiten, was auch die Ausrichtung der verschiedenen Scans beinhaltete. Außerdem verwendete Cooper Blender, um Screenshots und Aufnahmen zu erstellen, Licht und Glitching-Effekte zu manipulieren sowie auf Ihrer Haut reflektierende Umgebungsdetails. Der letzte Schliff erfolgte in CLO 3D zum Zwecke des Kleidungsdesigns, der Erstellung maßgeschneiderter Muster, der Anprobe und der Renderings. Und voilà, schon war alles Material, das für das Projekt benötigt wurde, zusammen!

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Die App GRACIOUS STUDIO bietet maßgeschneiderte Lösungen für das Design von Kleidungsstücken und die Anpassung der Passform. All das wird durch Körperscans ermöglicht. Bild mit freundlicher Genehmigung von Hannah Cooper

„Die 3D-Scantechnologie von Artec liefert hochwertige Scans mit präzisen Maßen, die in verschiedene Software integriert werden können, um den Arbeitsablauf zu vereinfachen und die Effizienz zu steigern“, so Cooper.

Inklusive digitale Erfahrung für die Veränderung der Mode

Dank ihrem Verständnis für den Scanprozess und ihrem Einfühlungsvermögen für die Nutzer gelang es der Designerin, eine App und ein Einzelhandelssystem zu entwickeln, bei denen Vision, Inklusion, Barrierefreiheit und nutzerzentriertes Design im Vordergrund stehen. Und die 3D-Scan-Technologie von Artec trug entscheidend dazu bei, die Ziele von GRACIOUS STUDIO zu erreichen. Diese bestanden nicht zuletzt darin, in der Modeindustrie eine inklusive, digitale Kundenbetreuung zu ermöglichen und dabei auch einem gesteigerten Einfühlungsvermögen und einem sinnvollen Austausch mehr Raum zu geben.

Die Daten aus Artec Eva waren grundlegend für die Erstellung von Coopers Installation mit dem Titel „Self vs. Scan“. Diese intime und ätherische Videoinstallation, welche mit auf den Erfahrungen der Künstlerin basierenden Gedichten untertitelt ist, soll die Reflexion über die Ethik des Körperscannens und das Potenzial maßgeschneiderter Lösungen für eine integrativere Modeindustrie anregen. „Die außergewöhnliche Auflösung der Artec Scans lieferte mir eine wunderschöne Darstellung meines Körpers“, fügt Cooper hinzu. „Die Fähigkeit des Scanners, komplizierte Details zu erfassen, half mir, meine Selbstwahrnehmung neu zu finden.“

Sustainable Fashion

Selbst vs. Scan, Videoinstallation am Royal College of Art vom April 2023. Bild mit freundlicher Genehmigung von Hannah Cooper

Cooper malt sich aus, dass Artec Scan-Technologie bald vollständig in ihre App integriert sein und die LiDAR-Funktion von Smartphones nutzen können wird. In ihrer Vision würden die Kunden von der App bequem und von zu Hause aus durch den Scan-Vorgang geführt werden. Die Designerin ist zuversichtlich, dass das bereits extrem detaillierte und qualitativ hochwertige Scannen mit Mobil-Geräten Gracious Studio in die Lage versetzen wird, den Kunden perfekt passende maßgeschneiderte Kleidungsstücke zu liefern.

Für die Zukunft hofft Cooper, die Forschung und Anwendung von 3D-Technologie im inklusiven Modedesign fortzusetzen. Sie möchte ergründen, wie Körperscanner Menschen mit Behinderungen durch maßgeschneiderte Kleidung unterstützen können. Durch ihre Forschung möchte Cooper integrative Technologien entwickeln, die es Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen ermöglichen, in vollem Umfang an der Modeindustrie teilzuhaben, und so eine größere Vielfalt, Gleichberechtigung und Zugänglichkeit fördern.

Was Hannah Cooper im Bereich der nachhaltigen Mode auszeichnet, ist die Verflechtung der ihrer Projekte: Auf künstlerischer Ebene kombiniert sie ästhetischen Ausdruck, konzeptionelles Design und Visualisierung, um Denkanstöße über Körperpolitik, Inklusivität und gesellschaftliche Normen anzuregen. Technologisch konzentriert sie sich auf Praktikabilität, Effizienz und Innovation, indem sie 3D-Scans für Körpermaße und KI für die Erstellung individueller Muster einsetzt, um nachhaltige Modesysteme zur Verbesserung der Kundenerfahrung zu schaffen. Und auch der Umweltschutz ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit, denn Cooper setzt sich auch dafür ein, die Ausbeutung von Mensch und Umwelt durch die Modeindustrie zu verringern. Diese Kombination von Paradigmen und Ansätzen könnte ein erster Schritt in Richtung der Mode von morgen sein: intelligent, ethisch, umweltfreundlich und mit dem Gefühl, dass sie für die Menschen gemacht wird.

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