Der wiedergeborene Phönix: Artec Leo unterstützt die Erhaltung von Drago di Vaia, dem größten Holzdrachen der Welt
Herausforderung: Italienische Experten für 3D-Scanning, die zudem auf Denkmalschutz spezialisiert sind, benötigten ein Werkzeug, um einen digitalen Zwilling eines riesigen hölzernen Drachens, genauer eines nachgebildeten Kultkunstwerks des international bekannten Künstlers Marco Martalar, zu erstellen. Die Aufgabe des Teams bestand darin, die enormen Ausmaße der Skulptur in allen Einzelheiten und in all ihrer Komplexität, einschließlich Größe, anspruchsvoller Oberfläche und Farbe, zu erfassen.
Lösung: Artec Leo, Artec Studio, Geomagic Design X, Geomagic Freeform
Ergebnis: Ein ultrarealistisches 3D-Modell einer riesigen Drachenskulptur, die zuvor vollständig mit Artec Leo gescannt wurde. Das Modell bildet sämtliche Merkmale der Skulptur ab und kann so dazu beitragen, dass das Kunstwerk sowohl für das lokale als auch für die internationale Publikum erhalten bleibt.
Warum Artec? Artec Leo konnte dank seiner kabellosen Mobilität und hochwertigen Datenerfassung bereits unzählige Arbeitsabläufe im Bereich der Denkmalpflege umkrempeln. Bei diesem Projekt machte die Möglichkeit, mit dem Scanner schwer erreichbare Bereiche und komplexe Oberflächen zu scannen und sich dabei stets frei um das riesige Objekt herum bewegen zu können, einen entscheidenden Unterschied.
3D-Rendering des endgültigen digitalen Modells von Drago di Vaia. Bild mit freundlicher Genehmigung von UnoArte.
Auferstehung aus der Asche
Diese Geschichte zeigt, wie aus einem Wirbelsturm ein wirklich interessantes Kunstwerk entstehen kann, und sei es als Art, mit den Folgen des Geschehenen umzugehen. Marco Martalar, ein weltweit anerkannter venezianischer Künstler, der mit Holz arbeitet, hat genau dies mit der Schaffung des Magré -Drachens getan, indem er eine riesige Skulptur aus Resten eines verwüsteten Waldes nach einem verheerenden Vaia-Sturm in der Cimbra-Region in Trentino, Italien, schuf.
Martalar hauchte dem, was übriggeblieben war, neues Leben ein, und schuf so eine beliebte Touristenattraktion, die Wiedergeburt und Hoffnung symbolisierte – um dann im Sommer 2023 durch Brandstiftung zerstört zu werden. Die Skulptur war darauf so gebaut worden, dass sie starken Winden und Blitzen standhalten würde, doch hatte niemand gedacht, dass sie auch menschlicher Zerstörungswut ausgesetzt würde. Die Freiwilligen der Gemeinde Lavarone trafen zwar vor Ort ein und löschten das Feuer, doch vom Drachen blieb nur seine Asche übrig.
In den folgenden zehn Monaten arbeitete Martalar unermüdlich in seiner Werkstatt, um seine Schöpfung zu entwerfen und wiederauferstehen zu lassen. Und tatsächlich war weniger als ein Jahr später Drago di Vaia aus der Asche des Feuers wiedergeboren, noch majestätischer und eindrucksvoller als zuvor. Der neue, sieben Meter hohe Drache sollte an die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Natur zu erinnern, wobei das Gedenken an seinen Vorgänger mit einem Stück der ursprünglichen Skulptur im Inneren gewahrt blieb. Der nachgebildete Drache, getragen von einer verborgenen Stahlkonstruktion getragen wird, besteht aus sechs Tonnen verkohltem Holz und ist sechzehn Meter lang. Damit ist er der größte Holzdrache der Welt.
Der Wiederaufbau, der erst durch eine große Spendenkampagne möglich wurde, lieferte ein Beispiel einem Beispiel für Willen und Widerstandskraft, führte aber auch zu der beunruhigenden Erkenntnis, wie zerbrechlich Kunst sein kann und wie wichtig es ist, sie zu bewahren. Hier nun schlug die Stunde für innovative Technologie, oder konkreter für UnoArte, Martalars langjähriger Partner und ein Top-Name in der Digitalisierung von Kulturgütern.
Das Team von UnoArte bei der Arbeit. Bild mit freundlicher Genehmigung von UnoArte.
Wo Moment, Menschen und Technik zusammenpassen
Nach dem Einstieg in das 3D-Scannen im Jahr 1999 ist UnoArte seit 2001 auch im Bereich des Kulturgüterschutzes aktiv und digitalisiert Werke aus weltberühmten Galerien wie den Vatikanischen Museen, Castello Sforzesco, den Louvre, das Bode-Museum und die National Gallery of Scotland, um nur einige zu nennen. Als Vertragshändler für Branchenriesen wie Dassault Systemes, 3D Systems oder Hexagon konnte das Team hat sein Fachwissen in der 3D-Technik fortwährend verfeinern und sich einen hervorragenden Ruf erarbeiten.
Das besondere Augenmerk bei UnoArte auf tragbare, nicht-invasive 3D-Scanlösungen entstand vor über einem Jahrzehnt, als das Unternehmen erstmals Artec Eva zur Erfassung ikonischer Kunstwerke, wie Donatellos Skulpturen in Florenz, einsetzte. Vor zwei Jahren wagte das Team einen mutigen Schritt, indem es sich ganz der Kunst und dem Design widmete und Artec Leo mit seiner kabellosen Funktionalität und unübertroffenen Präzision zu seinem wichtigsten Werkzeug bei der Arbeit mit Kulturgütern kürte.
„Wir haben jetzt Artec Leo: einen neuen Scannertyp, der sich völlig von denen unterscheidet, die Sie in den vergangenen Jahren gesehen haben.“
UnoArte arbeitet seit langem mit Marco Martalar zusammen, wenn es um Digitalisierung geht. Obwohl das Unternehmen und der Künstler sich zum ersten Mal im Rahmen ihrer Projekte für die Biennale in Venedig kennenlernten, kam erst mit dem Erhalt ihres Artec Leo richtig Schwung in die Sache.
„Wir mussten die Möglichkeit, seine Werke zu scannen, schon früh ausschließen, weil unsere Scanner nicht jede Leiste oder jede Einzelheit erfassen konnten“, sagt der Experte Dario Ambrosini von UnoArtes. „Am Tag nach dem Brand kontaktierten wir sofort Marco und sagten: ‚Wir haben jetzt einen neuen Scannertyp, der sich völlig von denen unterscheidet, die Sie in den vergangenen Jahren gesehen haben.‘“
Dario Ambrosini scannt den Drachen mit Artec Leo. Bild mit freundlicher Genehmigung von UnoArte
Mit Drachenkraft die Herausforderung meistern
Und dann ging es also an die Arbeit: Ambrosini und sein Team verbrachten insgesamt zehn Stunden beim Scannen und anschließend zwei Wochen mit sorgfältiger Bearbeitung, bevor der digitale Drago di Vaia geboren wurde. Die große Herausforderung bei der Erfassung des Drachens war seine Größe: Scan-Spezialisten mussten die Skulptur in handliche Abschnitte aufteilen, die jeweils nicht länger als drei Meter waren, und diese Teile dann einzeln scannen. Neu war nun, dass Leo Daten unglaublich schnell erfasst und so viele Arbeitsstunden sparen kann.
Nach dem Scannen bearbeitete das Team jedes Teil und füllte sämtliche Lücken. All dies konnte nahtlos in Artec Studio, wo das Team alle Scans ausrichtete und zu einem umfassenden Modell kombinierte, durchgeführt werden.
Bearbeitung des Modells in Artec Studio. Bild mit freundlicher Genehmigung von UnoArte.
Anschließend musste das Team einige Teile des 3D-Modells verfeinern. „Der obere Teil der Skulptur bleibt teilweise offen, um Schäden durch Schneeansammlungen im Winter zu vermeiden“, erläutert Ambrosini. „Für das digitale Modell mussten wir sicherstellen, dass diese Lücken geschlossen wurden. In einigen Fällen verwenden wir Geomagic Design X und korrigieren die fehlenden Teile manuell, wobei wir uns mit Marco beraten. Wir arbeiten möglicherweise noch mit Blender für die Renderings oder um einige Strukturen für den Drucker zu erstellen, aber im Grunde wird die Hauptarbeit in Artec Studio erledigt.“
Das endgültige Modell ist uneingeschränkt für den Druck geeignet: Die resultierende STL-Datei kann je nach Druckergröße und Maßen des endgültigen Modells aufgeteilt werden. „Größere Modelle teilen wir in drei oder vier Abschnitte auf und setzen die Drucke anschließend zusammen. Wir verwenden HP-Drucker, die jeweils bis zu 40 Zentimeter drucken können. Ein Ein-Meter-Modell teilen wir also je nach endgültigem Entwurf in drei oder vier Teile auf“, erklärt Ambrosini.
Jeder Winkel, jedes Detail: Präzises Scannen in Aktion
Der nächste entscheidende Vorteil von Leo war, wie einfach man damit scannen konnte. Die meisten Werke Martalars , darunter auch der Drache, befinden sich in abgelegenen Bergregionen in Norditalien, wo der Zugang kaum möglich ist und Stromquellen rar sind. Die Möglichkeit des Teams, sich um den Drachen herum zu bewegen und ihn aus jedem möglichen Winkel zu erreichen, ohne dass Kabel im Weg waren, machte den Prozess viel einfacher.
3D-Modell von Drago di Vaia. Bild mit freundlicher Genehmigung von UnoArte
Ein weiterer schwieriger Teil ist, dass der Künstler wiederverwendetes Holz aus dem Sturm verwendet, woraus aus Tausenden von Holzstäben bestehende Skulpturen entstehen – im Falle des Drachens etwa 5.000 an der Zahl. Mit Leo gelang es Ambrosini, jedes Element der enormen Skulptur mit all ihrer Rauheit, ihre Lücken sowie hervorstehenden und vertieften Teilen einzufangen. Schließlich war das zusammengesetzte Stück mit einer Kombination aus den ursprünglichen verbrannten Fragmenten und neuem Holz, das ebenfalls passend verkohlt wurde, als überwiegend schwarz war: eine weitere Typische Herausforderung beim Scannen, die Leo aber erfolgreich bewältigte.
Dario Ambrosini , der 90 Prozent der Scans durchführte, gab zu, dass der Arbeitsablauf ziemlich aufregend war – nicht nur für ihn und das Team, sondern auch für alle um sie herum. „Das Schönste ist zu sehen, wie begeistert die Leute von der Technologie sind“, erinnert er sich. „Der Drago zieht beispielsweise täglich zwischen 2.000 und 5.000 Besucher an. Während wir scannten, schauten viele Leute zu und stellten Fragen. Man merkt, dass sich die Technologie für viele immer noch futuristisch anfühlt – es ist, als würden sie einem Außerirdischen bei der Arbeit zusehen! Natürlich verbringen wir am Ende auch Zeit damit, zu erklären, was wir tun, aber es ist immer nett. Und das Scannen mit Leo macht es noch besser, weil es so einfach ist, fast wie das Aufnehmen eines Fotos.“
Hüter historischer Schätze
UnoArtes Erfolg bei der sicheren Digitalisierung von Kulturgütern ist mannigfaltig. „Die meisten Aufträge erhalten wir durch Mundpropaganda. Restaurierungszentren oder Museen, die mit uns zusammenarbeiten, verbreiten selbst die Kunde. Wir haben nie selbst direkt Kontakt zu Museen aufgenommen; normalerweise kontaktieren sie uns. Wenn man versucht, Dinge auf eigene Faust zu tun, stößt man oft an eine Wand. Man muss also die eigene Arbeit für sich selbst sprechen lassen, und irgendwann werden die Leute auf einen zukommen. Wir haben festgestellt, dass im Laufe der Zeit immer mehr Leute an uns interessiert waren“, erzählt Ambrosini. Wenn man sich die erstaunliche Sammlung von Arbeiten ansieht, die das Team im Laufe der Jahre geleistet hat, klingt das nur zu wahr.
Drago di Vaia wacht über das Tal, während er gescannt wird. Bild mit freundlicher Genehmigung von UnoArte
Ambrosini und seine Kollegen sind gespannt auf die Zukunft: Gemeinsam mit Marco Martalar ist geplant, jede neue Skulptur, die der Künstler schafft, zu scannen und den Künstler bei jedem Projekt, an dem er arbeitet, zu begleiten. Ein weiteres großes Projekt bei UnoArte ist die Erstellung digitaler Zwillinge berühmter Kunstwerke für Blinde. „Wir arbeiten daran, 3D-gedruckte Abbildungen zu erstellen, damit Blinde die Kunstwerke berühren können. Unser Schwerpunkt liegt auf diesem Bereich sowie auf der Entwicklung von Repliken und Augmented-Reality-Erlebnissen für Menschen, die sehbehindert sind oder nicht in der Lage sind, Museen physisch zu besuchen. Im Wesentlichen bringen wir das Museumserlebnis zu ihnen nach Hause.“
Kunst zugänglich zu machen, bedeutet nicht nur ein ästhetisches Vergnügen, sondern auch, kraftvolle Botschaften zu vermitteln. Jetzt, da Drago di Vaia zurück ist, bewacht er sein Land und bringt zahlreiche Offenbarungen und Bedeutungsebenen in das Konzept der Bewahrung des kulturellen Erbes. Der wiedergeborene Drache ist nicht nur ein Hüter von Erinnerungen und ein Symbol des Neuanfangs, sondern auch eine Mahnung an die Menschen, bescheiden und respektvoll zu bleiben und auf Gewalt zu verzichten. UnoArte verkörpert dieses Prinzip in seiner Arbeit, indem es die sicherste, nicht-invasive und intuitivste 3D-Scantechnologie verwendet, die es gibt.
Scanner hinter der Geschichte
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