Kunst für alle zugänglich machen mit Artec 3D
Herausforderung: Für viele von uns ist Kunst etwas, das wir auf verschiedene Weise sehen und erleben können – in einer Galerie, auf der Straße, auf den heimischen Bildschirmen, in einem Buch. Für zahlreiche andere aber bleibt Kunst unzugänglich – zum Beispiel für Menschen mit einer Sehbehinderung oder für Inhaftierte. Das Team der Watts Gallery machte es sich zur Aufgabe, dies zu ändern.
Lösung: Artec Eva, Artec Studio, 3D-Druck
Ergebnis: Es wurde Kunst geschaffen, die auf eine andere Art und Weise „gesehen“ werden kann – zum Anfassen, zum Herausnehmen aus Regalen, zum Teilen.
Warum Artec? Die tragbaren und einfach zu bedienenden Handscanner von Artec 3D sind für jede Oberfläche sicher anwendbar. Sie gewährleisten die Erfassung von Kunstwerken in Galerien schnell, einfach und effektiv und liefern unschlagbare Ergebnisse.
Mit 3D-Scannen, 3D-Drucken und Outreach-Programmen will das Team der Watts Gallery Kunst für alle zugänglich machen.
George Frederic Watts, ein britischer Maler und Bildhauer aus dem 19. Jahrhundert, der sowohl zu Lebzeiten als auch nach seinem Tod für seine Beiträge zur symbolistischen Bewegung bekannt war, sagte einmal: „Ich male Ideen, keine Dinge“.
Die Kunsthandwerkerin, Designerin und Sozialreformerin Mary Fraser Tytler (später bekannt als Mary Watts) teilte dieselben Ideale und hatte sich schon lange für die Unterstützung und Beschäftigung einheimischer Frauen, die andernfalls kaum Möglichkeiten gehabt hätten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, eingesetzt.
Diese Vision legte den Grundstein für die Watts Gallery - Artists Village, die sich in Guilford, 40 Minuten südlich von London, befindet.
„Der Kerngedanke, der sich durch die gesamte Galerie und ihre Arbeit zieht“, so Emily Burns, Kuratorin der Watts Gallery, „ist das Konzept der Kunst für alle“.
Diese Idee ist etwas, woran die ursprünglichen Gründer des Museums fest glaubten. „G. F. Watts und die renommierte Designerin Mary Watts glaubten an die ermächtigende und inspirierende Wirkung der Kunst auf die Welt, auf jeden Menschen“, so Burns. „Und sie wollten nicht, dass sie elitär ist, sondern sie wollten sie für alle zugänglich machen.“
Für viele von uns ist Kunst etwas, das wir auf verschiedene Weise sehen und erleben können – in einer Galerie, auf der Straße, auf den heimischen Bildschirmen, in einem Buch. Für zahlreiche andere aber bleibt Kunst unzugänglich – zum Beispiel für Menschen mit einer Sehbehinderung oder für Inhaftierte. Die Watts Gallery hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kunst nicht nur für ein allgemeines Publikum, sondern auch für die genannten und noch andere Gruppen zugänglich zu machen.
Wenn „Nicht berühren“ „Nicht betrachten“ bedeutet
Der durchschnittliche Galeriebesucher, der Kunst aus nächster Nähe erleben möchte, wird in der Regel aufgefordert, Abstand zu halten und die Exponate auf keinen Fall anzufassen. Die Aufschriften sagen eindeutig: Nicht berühren. Doch für Sehbehinderte wird die Kunst dadurch oft vollkommen unzugänglich. Wenn Skulpturen hinter Samttüchern oder in Glasvitrinen versteckt sind, ist die Möglichkeit, sich mit ihnen zu beschäftigen, daher auf diejenigen beschränkt, die sehen können.
Berühren verboten: ein übliches Schild in jeder Galerie oder jedem Museum
„Wir arbeiten mit so vielen verschiedenen Zielgruppen aller Altersgruppen zusammen“, sagt Kate Rockhold, Kuratorin für Gemeinschaftsprogramme in der Galerie. „Und einer der Wege, die ich beschloss zu verfolgen, war die Arbeit mit sehbehinderten Besuchern: Also mit Menschen, die nicht in der Lage sind, unsere Kunst und unsere Sammlung auf die übliche Weise zu erleben.“
Ein besonderes Werk ist Clytie, eine Skulptur von G. F. Watt, die besonders detailliert ist. „Clytie erzählt die Geschichte einer mythologischen Meeresnymphe, die sich in den Sonnengott verliebte“, erklärt Rockhold, „Sie hat sich in eine Sonnenblume verwandelt, eine Blume, die dem Lauf der Sonne folgt – so kann sie immer beobachten, wie ihr Geliebter den Tag betritt und verlässt.“
Mit all seinen Feinheiten ist dieses Werk zweifellos dazu gedacht, in drei Dimensionen betrachtet zu werden. „Es ist sehr einzigartig. Es ist keine typische Büste, und es ist wirklich schwierig, die Spannung in der Drehung ihres Halses und ihres Körpers im Laufe der Verwandlung zu erklären“, so Rockhold. Außerdem ist die Skulptur aus Bronze – wir dürfen sie also nicht anfassen, da unsere Finger Rückstände hinterlassen würden.“
„Aber zum Glück haben wir ja ein Modell hier.“
Sehbehinderte Zuschauer können erstmals die Wendung von Clyties Hals erleben
Um dieses Modell der ursprünglichen Clytie, die zwischen 1868 und 1875 geschaffen wurde, zu erstellen, begann die Galerie eine Zusammenarbeit mit Scan the World, einem Londoner Kollektiv, das sich der Digitalisierung von Kunstwerken in Museen und Galerien auf der ganzen Welt verschrieben hat. Scan the World, das auf Google Arts & Culture gehostet wird und mit diesem zusammenarbeitet, verfügt über das größte Ökosystem für das kostenlose Betrachten, Teilen, Herunterladen und Drucken von digitalisiertem Kulturerbe.
Wir wurden von einem Mitarbeiter des Museums auf die Clytie aufmerksam gemacht und erfuhren von dem Projekt Art for All, einem wichtigen Baustein in der Geschichte des Museums und für die aktuellen Digitalisierungsziele“, so Jon Beck, Gründer von Scan the World. „Wir arbeiteten also zusammen, um zugängliche Modelle zu erstellen, die ausgedruckt werden und in die Hände vieler verschiedener Menschen gelangen können.“
Die Skulptur, die nun eine von vielen ist, wurde mit Artec Eva gescannt, einem vielseitigen 3D-Scanner für die schnelle, einfache und sichere Erfassung genauer Daten.
Wenn man Skulpturen in hochauflösendem 3D betrachtet, entdeckt man Details, die man früher vielleicht übersehen hat
„Artec Eva leistet hervorragende Dienste, denn die meisten Objekte, die ich scanne, sind etwa so groß wie eine Hand oder größer“, sagt Beck, der bisher in Zusammenarbeit mit mehr als 60 Institutionen fast 3.000 Kunstwerke gescannt hat. Kleinere Skulpturen werden in nur einer Minute gescannt, bei größeren Skulpturen dauert es eine halbe Stunde oder weniger.
„Aber das Schönste an dem Prozess ist die Software - mit Artec Studio habe ich das Gefühl, dass ich jedes Jahr ein neues Produkt bekomme“, sagt Beck über die jährlich aktualisierte professionelle Software von Artec 3D. „Was ich an Artec Studio so einfach finde, ist, dass es einen Schritt für Schritt anleitet und die Daten für einen optimiert.“
Nach der Bearbeitung wird das 3D-Modell für den 3D-Druck verfeinert und in Zusammenarbeit mit dem London Sculpture Workshop in Polymer gedruckt, in eine Gummiform umgewandelt und kann von dort aus in verschiedene Materialien wie Bronze, Marmor und Terrakotta gegossen werden.
Die interaktive Ausstellung lädt das Publikum dazu ein, Kunst in verschiedenen Facetten zu erleben
„Es ist etwas ganz Besonderes, ein physisches Modell zu haben, an dem man die Verwandlung und die Bewegung spüren kann, die sich in einer Skulptur so schwer einfangen lassen“, sagt Rockhold. „Als ich dieses Modell zum ersten Mal [mit einer sehbehinderten Gruppe] benutzte, war es wirklich fantastisch, denn ich hatte schon oft über das Werk gesprochen – aber für sie ist es etwas ganz Besonderes, diesen Teil des Halses zu erfühlen und die Belastung zu spüren, und es dann an ihrem eigenen Hals nachzuvollziehen.“
Eine andere Dimension der Kunst
Eine weitere Möglichkeit, wie das Museum mit verschiedenen Gemeinschaften zusammenarbeitet, um Kunst für alle zu schaffen, ist sein Gefängnisprogramm. Hier werden weibliche Häftlinge nicht nur eingeladen, Kunst zu sehen und zu fühlen, sondern auch selbst etwas mit verschiedenen Materialien, darunter Keramik, zu schaffen.
„Die Watts Gallery bietet einmal pro Woche ein Programm mit einem Tutor an, der mit einer Gruppe von bis zu neun Frauen arbeitet – Häftlingen, die ihre künstlerische Tätigkeit entwickeln“, sagt Sally Varah, die Vorsitzende des Michael Varah Memorial Fund (MVMF), einer kleinen Wohltätigkeitsorganisation, die sich für inhaftierte Personen einsetzt.
Die Teilnehmerinnen des Programms kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen: Ihr Alter umfasst drei Jahrzehnte, und sie haben verschiedene Straftaten und Strafmaße hinter oder vor sich. „Sie kommen mit unterschiedlichen künstlerischen Fähigkeiten zu dem Programm: Einige haben seit ihrer Schulzeit nicht mehr gemalt, andere haben das noch nie getan“, sagt Varah.
„Mit den 3D-Modellen eröffnet sich für sie eine ganz neue Dimension.“
Die Möglichkeit, aus den mit Artec Eva erfassten Scandaten detaillierte Skulpturen in 3D zu drucken, erwies sich als wesentliches Instrument für den Erfolg des Programms.
„Als ich mit einigen der Damen, die an dem Programm teilgenommen haben, sprach, meinten sie, dies sei das erste Mal, dass sie sich unmittelbar mit G. F. Watts und seiner Arbeit auseinandersetzen konnten - mit den 3D-Modellen eröffnet sich eine ganz neue Dimension für sie.“
Die Kunst geht über die Galerie hinaus, und die Hoffnung strahlt „durch die Tore“
„Für diese Frauen ist das nicht nur ein wöchentliches Programm. Es ist ein Rettungsanker, der ihre Gefängnisstrafen erträglicher macht“, sagt Varah, „Denn besonders für weibliche Straftäter, denen so oft der Glaube an sich selbst genommen wurde, verleiht es einen Glauben an sich selbst und die Hoffnung, dass es mit ihrer Kunst ein Leben gibt, das wir ' through the gates' [durch die Tore] nennen.“
Für die Menschen
Bei allem, was die Galerie bisher erreicht hat, bleibt sie nicht stehen. „Museen und Galerien sind keine statischen Institutionen“, sagt Rockhold. „Sie verändern sich ständig und entwickeln sich weiter, und wir müssen uns anpassen und für alle Besucher aller Altersgruppen und Fähigkeiten offener werden.“
„Das 3D-Scannen ist für uns so großartig, weil es uns hilft, Kunst zu den Menschen zu bringen.“
„Das 3D-Scannen und die Erstellung dieser kleineren, leichteren und taktilen Modelle ist für uns wirklich aufregend, denn unsere Skulpturen sind an sich groß, einschüchternd und schwer zu bewegen“, so Burns. „Mit den 3D-Modellen können wir es den Menschen in den Galerien nicht nur ermöglichen, sich mit den Werken zu beschäftigen und sie im Raum zu analysieren, sondern wir können die Werke auch mit nach draußen nehmen, Gemeinschaften entdecken und die Kunstwerke zu den Menschen bringen.“
Und so setzt sich die Grundidee der Watts-Galerie fort: eine dynamische, sich verändernde Art und Weise, Kunst zu erleben, sich von ihr inspirieren zu lassen und sie zu schaffen In dieser Galerie ist wirklich Platz für jeden.
Scanner hinter der Geschichte
Testen Sie die weltweit führenden 3D-Scanner.