Dreidimensionaler Scanner Artec Eva bringt innovative 3D-Scan-Technologie in die traditionelle Fertigung von exklusiven Bootsdecks
Herausforderung: Ein italienischer Handwerker suchte eine Möglichkeit, die Decks handgefertigter Yachten zu scannen und diese in CAD-Zeichnungen umzuwandeln, um darauf basierend individuelle Teakholzdecks zu bauen.
Lösung: Artec Eva, Artec Studio
Ergebnis: Bootsdecks mit einer Größe von bis zu 60 Quadratmetern können mit hoher Genauigkeit gescannt werden, was zu einer bis zu 500 Prozent schnelleren Durchlaufzeit als zuvor führt, ohne jedweden Materialverlust.
Die Entscheidung für den Bau eines maßgeschneiderten Bootes kann von vielen Faktoren abhängen, doch letztendlich steht am Anfang häufig die Nachfrage nach einem Boot, das in jeder Hinsicht einzigartig ist. Die Tradition des italienischen Bootsbaus vermittelt diese Vision seit Jahrhunderten und erhält somit die Werte des lokalen nautischen Handwerks.
Im Laufe der Zeit und angesichts vieler sich verändernder Marktanforderungen wird es für erfahrene Schiffsbauer jedoch immer schwieriger, mit den Massenherstellern zu konkurrieren – und wenn nicht in puncto Qualität, so zweifellos beim Faktor Zeit. Die kompetentesten Meisterbauer verstehen sich darin, neue Möglichkeiten zu schaffen, den traditionellen Yachtbau nicht zu einer aussterbenden Kunst werden zu lassen, indem sie sich moderne Technologie zu eigen zu machen. Diese kann ihnen bei der Herstellung helfen, die einstige Detailgenauigkeit bei einer höheren Geschwindigkeit und Präzision beizubehalten.
Einer dieser begabten Meisterbauer ist Orlando Stabile, der sich die neuen Artec 3D-Scan-Lösungen zu Nutze macht.
Paikea, eine der Yachten, die für italienische Spitzenleistung steht (©Foto: Orlando Stabile)
Orlando Stabile, Inhaber von Stocks and Precision, konzentriert sich hauptsächlich auf die Restaurierung und Verlegung von Teakholzdecks für Boote und Yachten. Seine Arbeit steht gemeinhin als Symbol für italienische Exzellenz. Stabile ist nicht nur ein begabter Handwerker, sondern auch ein wissbegieriger Mensch, dem die unternehmerischen Gene bereits in die Wiege gelegt wurden. Und so entwarf er einen ambitionierten Plan, um den Wettbewerb auf dem Markt in die Schranken zu weisen.
Der Kern dieses Plans? Sein Ziel war es, die Zeit, die er normalerweise für die Vermessung von Bootsdecks benötigt, erheblich zu reduzieren. Einfach ausgedrückt: Er wollte ein Deck scannen, daraus eine flache digitale Darstellung erhalten, den Umfang des daraus resultierenden Modells sorgfältig ermitteln und es schließlich in eine CAD-Zeichnung umwandeln. Dadurch sollen die Teakholzlamellen innerhalb des Gesamtumfangs platziert und an die vielen Kurven und komplexen Oberflächen des Bootes angepasst werden.
Der Handwerker Orlando Stabile bei der Arbeit (©Foto: Orlando Stabile)
Das Teakholz, mit dem Stabile arbeitet, ist ein teures Material, dessen Preis bis zu 300 Euro pro Quadratmeter betragen kann. Abgesehen von seiner beeindruckenden Ästhetik mit dem unverkennbaren Glanz ist dieses Holz sehr langlebig, wasser- und fäulnisbeständig. Es schrumpft und korrodiert nicht und passt ideal zum unverwechselbaren italienischen Stil. All diese Eigenschaften lassen erahnen, warum dieses Material niemals im Überschuss verwendet, oder weggeworfen werden sollte, etwa wenn die Maße ungenau sind oder Teile nachgearbeitet werden müssen.
Auf der Suche nach der richtigen Lösung
Auf der Suche nach möglichen Lösungen und Ratschlägen für die Umsetzung seines Plans wandte sich Stabile an Pietro Meloni von ShareMind. Meloni ist Markenbotschafter von Artec 3D und ein echter Visionär auf dem Gebiet des 3D-Scannens. Er war von dieser Anwendungsmöglichkeit fasziniert und erläuterte sowohl die technischen als auch die kommerziellen Aspekte des Einsatzes von Artec Eva, einem leichten und vielseitigen 3D-Scanner, den der Schiffsbauer für sein Projekt in Betracht zog.
Artec Eva ist seit mehreren Jahren Marktführer im Bereich des 3D-Scannens – dank seiner herausragenden Fähigkeit, schnelle und präzise texturierte Scans zu erstellen. Auf einer aus strukturiertem Licht basierenden Technologie ermöglicht es dieser handgeführte 3D-Scanner dem Anwender, innerhalb kürzester Zeit hochpräzise Messungen von Objekten vorzunehmen. Mit einer 3D-Auflösung von bis zu 0,2 mm war Artec Eva genau die richtige Wahl für ein groß angelegtes Projekt, das scharfe und detaillierte Scans erforderte.
Stabile zögerte anfangs mit der Investition, nicht zuletzt angesichts eines begrenzten Budgets und fehlenden vergleichbaren Projekten zur Veranschaulichung des Erfolgs. Doch der Bootsführer ließ sich nicht entmutigen: Kurz nachdem er die Artec-Technologie kennengelernt hatte, entdeckte Stabile den Scanner Artec Eva. Er bat Meloni, ihm dabei zu helfen, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Der ShareMind-Experte bot seine volle Unterstützung an, und der Handwerker machte sich an die Arbeit.
Gewinnung präziser Daten mit Artec Eva (©Foto: Orlando Stabile)
Meloni war davon überzeugt, dass es aufgrund der vorhandenen Bodenoberfläche einfach sein würde, einen genauen Scan zu erstellen, auch wenn die Geometrie etwas merkmalsarm waren. Sein Rat lautete, die Fläche von etwa fünf Quadratmetern zu scannen und dann in der Software Artec Studio eine Globale Registrierung, scharfe Fusionierung und Texturierung durchzuführen. Die daraus resultierenden Fusionen konnten mit den entsprechenden Scans abgeglichen werden, um das Puzzle zu vervollständigen. Diesem Rat folgend gelang es Stabile, einen großen Bereich zu scannen und die Scandaten mit minimalen Ressourcen zu verarbeiten, wobei er sich auf Artec Eva und seinen Laptop verlassen konnte.
Verarbeitung der Scandaten und Umwandlung in eine CAD-Zeichnung (©Foto: Orlando Stabile)
„Sobald die zu scannende Oberfläche größer wird, sind wir auf einige Tricks angewiesen, um eine gute geometrische Toleranz zu erreichen, sowie einige Anhaltspunkte, um eine große Menge an Daten verarbeiten zu können“, erklärt Meloni. „Bis jetzt konnte Herr Stabile mit diesen Techniken die Decks von riesigen Schiffen mit einer Länge von bis zu fünfzig Metern scannen.“
Schrittweise Digitalisierung des Bootes (©Foto: Orlando Stabile)
Durch einfaches Hinzufügen einiger strategischer Referenzpunkte gelang es dem Baumeister, das gesamte Deck der Paikea, der ersten gescannten Yacht, millimetergenau zu digitalisieren. Die einzige größere Herausforderung war das Scannen unter der hellen italienischen Sonne, doch auch das konnte durch die Verwendung von Vorhängen, mit denen die Ausleuchtung optimal reguliert wurde, gelöst werden.
Weniger ist mehr – Messen im Handumdrehen
Der Schiffbauer war beeindruckt von der konventionellen und unkomplizierten Herangehensweise: Um genaue Maße zu erhalten, hätte er früher Holzschablonen verwenden müssen. Die Teakholzlamellen konnten dann zwar in der Werkstatt vorbearbeitet werden, wurden aber erst direkt an Deck fertiggestellt und montiert. Jetzt, mit Artec Eva, können die gewonnenen Scandaten schnell in CAD-Profile umgewandelt und die Leisten in der Werkstatt auf CNC-gefrästen Sperrholzplatten befestigt werden.
Teile des Decks der Paikea, perfekt eingefangen (©Foto: Orlando Stabile)
Verschiedene Elemente des Bootes können nun vorgefertigt werden, wodurch sich sowohl die Zeit für den Zusammenbau an Bord als auch die Komplexität des Prozesses verringert. Laut Stabile ist die zeitliche Dauer für die Fertigstellung der Arbeit jetzt 70 bis 80 Prozent kürzer – so kann er vier oder fünf Bootsprojekte in der Zeit fertigstellen, die er früher für ein einziges brauchte.
„Weniger Zeitaufwand für die Ausführung eines Auftrags führt zu höheren Gewinnen und ermöglicht es uns, mehr Aufträge zu erhalten“, so Stabile. „Doch das ist nicht der einzige Vorteil. Die gewonnene Zeitersparnis und die verbesserte Qualität ermöglichen es uns, wettbewerbsfähiger zu sein und auch auf anspruchsvollere Kunden zuzugehen.“
Der Schiffsbauer und sein Meisterwerk (©Foto: Orlando Stabile)
Neue Technologie für ein Meer von Möglichkeiten
In jedem Unternehmen ist die Kapitalrendite das A und O. Je früher sie eintritt, desto eher kann man mit Fortschritt und Wachstum und damit mit neuen Kunden sowie höheren Gewinnen rechnen. Das erfolgreiche Experiment mit dem 3D-Scanner Artec Eva veranlasste Stabile dazu, den Kauf eines weiteren Scanners in Betracht zu ziehen – dabei dachte er zunächst an ein weiteres Modell von Artec Eva. Dann entschloss sich Stabile aber, seine Möglichkeiten im 3D-Scannen mit dem kabellosen Scanner Artec Leo weiter auszubauen. Eines der Ziele des Schiffbauers ist es, die Wartung der Astra, eines ikonischen Schiffs im Hafen von Salerno, zu übernehmen.
„Das Schiff wurde im Jahr 1928 vom Stapel gelassen und ursprünglich von Mr. Singer, dem König der Nähmaschinen, gekauft”, so Stabile. „Dieses prächtige Boot repräsentiert immer noch eine ergreifende Eleganz in der Gestalt von Segelbooten.“
Astra, die ikonische Yacht, die bald restauriert wird (©Foto: Orlando Stabile)
Welche Yacht auch immer als nächstes gebaut oder restauriert wird: Sie wird ein Kunstwerk voller Präzision und Leidenschaft – und das mit einer Geschwindigkeit und Genauigkeit, die nur dank Technologien wie dem 3D-Scannen möglich ist.
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