Ein Arzt gibt seinen Patienten ein Fenster in die Zukunft
Das Ziel: Das Gesicht eines Patienten mit einem tragbaren 3D-Scanner in 3D zu scannen, das 3D-Modell entsprechend den geplanten Änderungen zu modifizieren und dieses Modell zur Beratung mit dem Patienten vor der Operation zu verwenden.
Verwendetes Werkzeug: Artec MH
Dr. Andrey Guryanov war der erste plastische Chirurg, der Artec 3D Scanner im Bereich der maxillofazialen Chirurgie und Forschung in Russland verwendete. Wir hatten kürzlich die Gelegenheit den Nachmittag mit ihm zu verbringen.
Dr. Guryanov berichtet uns, das er schon immer daran interessiert war, moderne Technologie in die ärztliche Tätigkeit zu implementieren. Er ist zufällig auf Artec gestoßen und fasziniert von dem High-Tech Unternehmen, das Wurzeln in Russland hat.
Nach dem Erwerb des Scanners haben er und sein Partnerunternehmen Bonaforma angefangen zu experimentieren. Bonaforma ist ein Software Service Provider, welcher Hilfsmittel entwickelt hat, die Chirurgen helfen, das Endresultat einer Operation zu visualisieren. Des Weiteren hat der Mediziner begonnen, den Scanner in seiner Forschung zu verwenden um zu ermitteln, weshalb manchmal das Kinn eines Patienten eine andere Form annimmt als das des Implantats. Primär nutzt Dr. Guryanov den Scanner jedoch im Design und der Entwicklung von kundenspezifischen Implantaten und um Patienten das erwartete Ergebnis zu zeigen. Patienten schätzen es in den Prozess involviert zu werden, da kundenspezifische Implantate den Standardprodukten vorgezogen werden. Weiterhin rufen kundenspezifische Implantate weniger Schäden während des Einrichtens hervor und senken signifikant das Risiko der Verformung nach dem Eingriff.
Bevor er mit Artec Scannern gearbeitet hat, nutzte der Mediziner einen selbst gemachten 3D Scanner, der aus zwei Fotokameras bestand, die auf Stativen befestigt waren. Diese Methode der Digitalisierung nahm viel Zeit in Anspruch, weshalb der Mediziner sich selten damit abplagte. Daher war er sehr beeindruckt von Artecs Schnelligkeit der Aufnahme, der einfach zu verwendenden Software und der Tatsache, dass der Scanner in der Hand gehalten wird.
Als er begann, einen Artec Scanner bei seiner täglichen Arbeit zu verwenden, hat sich dies schnell verbreitet. Patienten hörten von der neuen Methode, die Ergebnisse schon vor der eigentlichen Operation zu sehen und begannen, Termine für Beratungen zu machen. Doktor Guryanov hat diese Technologie nicht besonders beworben, Patienten fanden es durch Mundpropaganda heraus.
Dies ist Dr. Guryanov Verfahren:
- Der Patient kommt zur Beratung. Der Arzt erklärt den Eingriff detailliert. Er scannt den Patienten: ein 360 Grad Scan des Nackens, Gesichts, Kinns und der Stirn. Ein Scan dauert ca. 30 Sekunden und dieser eine Scan reicht aus.
- Die Nachbearbeitung in Artec Studio dauert ein paar Minuten.
- Den Scan in die Bonaforma Software exportieren, wo ein Bonaforma Techniker mit dem Arzt und dem Patienten arbeitet. Der Patient sieht in Echtzeit, wie sein Gesicht verändert werden kann.
- Mit Hilfe des 3D Bildes legen Arzt und Patient die Einzelheiten fest.
- Der Patient wird zum CT geschickt. Jeder Mensch ist anders, daher muss der Arzt wissen, wo und wie das Weichgewebe positioniert ist. Dies beeinflusst die genaue Form des Implantats.
- Ein Silikonimplantat wird vom Arzt designt und in einem Labor erstellt.
- Operation
- OP-Nachsorge
Doktor Guryanov hat uns auch noch ein paar Geschichten erzählt.
- Er war auf einer Konferenz, wo er für die Verwendung der 3D Scantechnologie in der maxillofazialen Chirurgie eintrat. Einige seiner Kollegen hatten Vorbehalte gegenüber der Einführung neuer Methoden in ihre tägliche Arbeit. Besonders ein Kollege war hartnäckig und proklamierte, dass 3D Scanner Luxus seien und gute Ergebnisse auch ohne ausgefalle Geräte erreicht werden könnten. Einige Wochen später kam eine Patientin dieses Arztes zu Dr. Guryanov, da diese unglücklich mit dem Ergebnis ihrer Operation war.
- Drei Wochen nach einer Operation erschien eine Patientin mit starken postoperativen Schwellungen. Sie behauptete, dass sich das Implantat verschoben hätte. Der Arzt hatte einen solchen Fall schon lange nicht mehr gesehen. Er schickte sie zu einem CT und das Implantat schien an der richtigen Stelle zu sein. Nach wenigen Tagen reduzierten sich die Schwellungen und es stellte sich heraus, dass diese durch eine vorrübergehende Reaktion auf das Silikon entstanden waren. „Sie können sich aber sicher vorstellen, was geschehen wäre, wenn ich das Implantat vorher nicht modelliert hätte und die Schwellung nicht zurückgegangen wäre?“ sagt Dr. Guryanov. „Aus rechtlicher Sicht habe ich mich selbst geschützt.“
Als wir ihn fragten, welche weiteren Eigenschaften er sinnvoll fände, sagte Dr. Guryanov, dass es gut wäre, wenn man die Lichtquelle in Artec Studio bewegen könnte. Dies würde es einfacher machen, bestimmte Aspekte der Physiologie dem Patienten zu zeigen.
Wir danken Dr. Guryanov und Bonaforma dafür, dass sie Zeit mit uns verbracht haben und haben seinen Vorschlag zu unserem Softwareentwicklungsplan hinzugefügt.
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