Was ist CAD?
Computergestützte Design- oder „CAD“-Programme bieten Nutzern eine Plattform, auf der sie Produkte in 2D oder 3D entwerfen, bearbeiten und analysieren können. In vielen Branchen ist der Konstruktionsprozess durch CAD schon seit Jahrzehnten digitalisiert und das manuelle Zeichnen ein Relikt für die Geschichtsbücher. Doch obwohl sich das digitalisierte Design so nachhaltig etabliert hat, sind die Grundlagen dafür nicht immer vollständig gegeben. Mittlerweile sind noch andere fortgeschrittene Technologien, wie das 3D-Scannen, auf dem Vormarsch, um bereits vorhandene Produkte als Ausgangspunkt zu nutzen und nicht von Grund auf neu entwerfen zu müssen. Um Sie auf den neuesten Stand zu bringen, werfen wir einen Blick auf die Grundlagen computergestützter Konstruktionssysteme: wer sie erfunden hat, wie sie funktionieren, wo sie eingesetzt werden und wie man mit den neuen Trends Schritt halten kann.
Wer hat CAD erfunden?
Artec 3D-Scanner erfassen mit ausreichender Genauigkeit für komplexe CAD-Konstruktionen
Computergestütztes Design gilt als hochmodernes und zugleich weit verbreitetes Werkzeug zur Produktentwicklung, und viele meinen wohl, es sei erst vor kurzem erfunden worden. Doch ganz im Gegenteil: Dr. Patrick Hanratty legte bereits 1957 mit PRONTO, dem ersten kommerziellen numerischen Steuerungssystem, den Grundstein.
Sechs Jahre später ging Ivan Sutherland mit dem SketchPad, einer bahnbrechenden Maschine, die die ersten Interaktionen zwischen Mensch und Computer ermöglichte, noch einen Schritt weiter. Obwohl Sutherlands Gerät nur grundlegende Elemente wie Bögen und Liniensegmente unterstützte, ermöglichte seine Erfindung das Zeichnen mechanischer Konstruktionen auf dem Bildschirm besser als jemals zuvor und wurde damit ein Vorläufer künftiger CAD-Systeme.
Wenig später begannen die Unternehmen, ihre eigenen CAD-Programme auf den Markt zu bringen. Mit dem von Hanratty gelieferten Code führte McDonnell Douglas 1967 eine Computersoftware für das Layout und die Geometrie von Teilen ein. Das Unternehmen ist zwar inzwischen verschwunden und mit Boeing fusioniert, doch seine CAD-Plattform MicroGDS erwies sich als so erfolgreich, dass sie auch heute noch verwendet wird.
Schlüsselpunkt
Obwohl es CAD schon seit Jahrzehnten gibt, ist es immer noch in der Produktentwicklung gefragt, und es profitiert beständig von neuen Funktionen, die eine immer bessere Integration mit fortschrittlichen 3D-Technologien ermöglichen.
Im Laufe der Jahrzehnte blieb CAD ein heißes Thema auch in Forschung und Entwicklung. Bei Computervision, einem der ersten großen Unternehmen der Branche, entwickelte Dr. Ken Versprille 1975 NURBS (non-uniform rational b-splines). Diese Funktion, die heute ein wichtiger Bestandteil der 3D-Modellierung ist, ermöglicht die Erstellung komplexer CAD-Modelle mit gekrümmten Oberflächen.
Seitdem haben Fortschritte wie die parametrische Modellierung, die zuerst von CREO kommerzialisiert wurde, die Art und Weise, wie CAD genutzt wird, verändert – denn nun wurde es möglich, Modelle auf der Grundlage voreingestellter Parameter zu optimieren. Wenn zum Beispiel lediglich einige Merkmale geändert werden müssen, reicht es aus, die Parameter eines Modells in den ersten Skizzen anzupassen, um es komplett neu zu berechnen und zu formen.
In jüngster Zeit hat sich die CAD-Technologie zudem immer weiter 3D-Druck und 3D-Scannen angenähert, und neue Funktionen werden die beiden Technologien immer näher zusammenbringen.
Was ist CAD: die wichtigsten Grundsätze
Bevor wir uns mit den Hauptmerkmalen von CAD befassen und damit, wie man sie am besten einsetzt, ist es sinnvoll zu klären, was wir mit „CAD-Software“ genau meinen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um alle Softwareprogramme, die eine leere digitale Leinwand bieten, auf der Entwürfe entweder erstellt oder durch Ziehen, Ablegen und Bearbeiten bearbeitet werden können.
Diese Programme funktionieren anders als Programme zur Umwandlung von Scans in CAD (Scan-to-CAD), wie die 3D-Scan-Erfassungs- und Datenverarbeitungsplattform Artec Studio. Im Kern bezeichnet Scan-to-CAD den Prozess des 3D-Scannens eines Objekts, bevor dieses dann in ein Modell umgewandelt wird, das in anderen Plattformen verwendet, geändert und verbessert werden kann. Wir werden uns später mit dem Arbeitsablauf befassen, doch zunächst einmal ist erwähnenswert, dass Designer bei diesem Vorgang damit nicht mehr bei Null anfangen müssen.
CAD-Software wird branchenübergreifend für Produktdesign und Iteration eingesetzt
Und dann gibt es da noch die computergestützte Fertigung und Konstruktion (CAM/CAE). CAM-Software dient der Erstellung optimaler Werkzeugwege für Werkzeugmaschinen, während CAE der Simulation von Produkttests und Iterationen dienen. Da sowohl CAM als auch CAE sich auf hochwertige digitale Modelle stützen, sind beide untrennbar mit CAD verbunden und sollten daher ebenfalls im Auge behalten werden.
Selbst wenn wir uns auf CAD-Software beschränken, kann sich der Funktionsumfang zwischen den einzelnen Programmen drastisch unterscheiden, wobei einige ausgefeilter und andere auf eine bestimmte Branche ausgerichtet sind. Alle Programme enthalten jedoch CAD-Werkzeuge, mit denen die Nutzer Produkte aus Grundformen, Ebenen und Blöcken herstellen können, indem sie diese ausrichten, duplizieren und in exakten Abständen platzieren.
Schlüsselpunkt
Mit jeder CAD-Software - ob einfach oder fortgeschritten - können Nutzer völlig neue 3D-Konstruktionen erstellen oder bestehende importieren und bearbeiten.
Im Vergleich zu kostenpflichtigen Plattformen ist kostenlose Software in der Regel weniger umfangreich, und die Nutzeroberflächen ändern sich nicht, je nachdem, was im Arbeitsbereich geschieht. Allerdings bringt nicht jede kostenlose CAD-Software zwagsläufig nur wenige Funktionen mit. FreeCAD beispielsweise verfügt über die erforderlichen Werkzeuge zur Durchführung komplexer boolescher Operationen, und viele professionelle Programme bieten ebenfalls kostenlose Versionen an.
Wenn Sie als Ingenieur arbeiten, sollten Sie jedoch ein Vollversion in Betracht ziehen. Nehmen Sie zum Beispiel Autodesk Inventor, mit dessen Werkzeugen für Rendering, Simulation und Maschinenkonstruktion Sie Fertigungsinformationen direkt in Modelle „einbetten“ können. Das Programm enthält auch Funktionen zur Finite-Elemente-Analyse (FEA), mit denen Sie beurteilen können, wie sich das Endprodukt unter bestimmten Bedingungen verhalten wird.
Volumenmodellierung, Drahtmodellierung und Flächenmodellierung
Im Großen und Ganzen lassen sich die verschiedenen CAD-Arten in Solid-, Drahtgitter- und Flächenmodellierung unterteilen. Auch wenn es noch andere Ansätze gibt, lassen sich die meisten in diese drei Kategorien einordnen.
Die Volumenmodellierung eignet sich ideal, um primitive Formen wie Linien, Bögen, Kugeln und Würfel zu komplexen Modellen zusammenzusetzen und dabei ein berechenbares Objektvolumen zu erhalten. Auf diese Weise können die Konstrukteure ihre Entwürfe ständig überprüfen und sicherstellen, dass sie praktikabel hergestellt werden können.
Im Gegensatz dazu werden bei der Drahtgittermodellierung nur die Kanten- und Eckflächen eines Modells dargestellt, so dass sie mit größerer Raffinesse gestaltet werden können. Auf technischer Ebene wird dies dadurch erreicht, dass Modelle als Scheitelpunkte dargestellt werden, die durch „Flächen“ verbunden sind und die modifiziert werden können, um ihre Position zu ändern und gekrümmte Oberflächen auf der Außenseite eines Objekts zu erstellen.
Fortschritte in der CAD-Technologie beseitigen immer mehr Limitierungen in Konstruktionsverfahren
Bei der Flächenmodellierung schließlich können die Nutzer Modelle über eine Reihe von Führungslinien oder Kontrollpunkten erstellen. Diese werden dann von CAD-Plattformen, die jeweils den einfachsten Weg berechnen, zu Flächen verbunden. Wie Sie sich vorstellen können, eignet diese Methode mit ihrem besonderen Fokus auf flexibel gestaltete Oberflächen ideal für die Modellierung im Automobilbau und in der Luft- und Raumfahrt, wo nicht zuletzt die Luftströmung eine wichtige Rolle spielt.
Schlüsselpunkt
Kontinuierliche Innovationen bringen CAD und 3D-Scannen immer näher zusammen und machen „Scan-to-CAD“ zusehends einfacher.
Andere Ansätze, wie etwa das generative Design, versprechen, menschliche Fehler ganz aus der Gleichung zu streichen. Designer können jetzt KI mit der Lösung von Designproblemen beauftragen, ganz gleich, ob es sich um Faktoren Gewicht, Kosten oder Leistung geht. Alles, was sie dazu tun müssen, ist, die Parameter einzugeben, nach denen sie arbeiten, bevor die Algorithmen den Rest erledigen.
Doch ist KI nicht die einzige fortschrittliche Technologie, die im CAD-Bereich Wellen schlägt. Denn mit dem 3D-Scannen ist es mittlerweile möglich, Konstruktionsschritte nicht nur zu automatisieren, sondern einige ganz überflüssig zu machen, indem bestehende Produkte digitalisiert und als Grundlage für zukünftige physische Prototypen verwendet werden.
Wo kann man 3D-Scannen anwenden?
Wenn es darum geht, frühere Entwürfe zu digitalisieren, eignet sich das 3D-Scannen ideal, da Arbeiten in Sekundenschnelle erfasst und in Grundlinien für Iterationen umgewandelt werden können.
Flexible, tragbare Artec 3D-Scanner können Objekte aller Formen und Größen erfassen
Das ist viel schneller als eine Neuzeichnung, sei es physisch oder per CAD. Natürlich sollten Sie davon absehen, wenn Sie nicht die Rechte an einem Entwurfs besitzen. Doch wenn Unternehmen eigene, geschützte Produkte überarbeiten, bietet das Verfahren eine Möglichkeit, die Erstellung von Prototypen zu beschleunigen und Kosten zu senken.
Schlüsselpunkt
Mit 3D-Scans können Produktentwürfe in Sekundenschnelle digitalisiert werden, wodurch sich die gesamte erste Entwurfsphase erübrigt.
Auch bei der On-Demand-Fertigung ermöglicht die Digitalisierung eine virtuelle Bestandsverwaltung. Durch die Erstellung von CAD-Versionen alter Teile werden deren Entwürfe für die künftige Verwendung gespeichert und können mit modernen Technologien wie dem 3D-Druck hergestellt und sogar noch verbessert werden.
Sobald erste elektronische Dateien vorhanden sind, können sie mit Modellen in vielen 3D-CAD-Programmen verglichen werden, so dass die Benutzer Produktfehler noch vor der Markteinführung erkennen können. Auch die Erstellung von Objekten mit Freiformflächen ist mit 3D-Scans einfacher als mit manuellen Entwürfen – dies ist besonders nützlich für die Herstellung kundenspezifischer Verbraucher- oder Gesundheitsprodukte.
Wie man vom Scan zum CAD kommt
So lässt sich also das 3D-Scannen in die 3D-CAD-Konstruktion integrieren. Aber was geschieht, nachdem Sie die benötigten Daten erfasst haben? Können Sie die Scans einfach in der CAD-Software bearbeiten?
Nun, nicht sofort. Zunächst müssen die Scans in solide 3D-Modelle umgewandelt werden, und auch dieser Arbeitsablauf wird dank der Fortschritte bei den „Scan-to-CAD“-Programmen, die als Brücke zwischen Polygonnetz und Modell dienen, immer einfacher.
Der Weg vom Scan zu CAD erfordert ein paar Arbeitsschritte, doch die Ergebnisse sprechen für sich
Artec Studio ist eine hervorragende Plattform, um diesen Arbeitsablauf zu beginnen. Die Software rationalisiert die Erfassung und Verarbeitung von Scandaten und vereinfacht einige Schritte bis auf einen einzigen Klick. Geometrie- und Texturverfolgungsalgorithmen stellen sicher, dass Teile mit hoher Detailgenauigkeit erfasst werden können. Und dank der stetig wachsenden Funktionalität der Plattform für boolesche Operationen können die Polygonnetze effizient verbessert werden, etwa durch Verdickung fragiler Oberflächen.
Artec Studio bietet Ihnen alles, was Sie für die Vorbereitung Ihres Polygonnetzes und die Durchführung für das Reverse-Engineering wichtiger Aufgaben benötigen. Auf der Plattform können Sie Flächen verschieben und versetzen, um Modifikationen vorzunehmen, mit Fasen- und Verrundungswerkzeugen polieren und neue Formen durch Hinzufügen, Subtrahieren oder Überschneiden von Primitiven mit anderen Modellen erstellen – und das alles an einem Ort.
Programme wie Geomagic for SOLIDWORKS beschleunigen den Prozess der Umwandlung des verfeinerten Polygonnetzes in ein CAD-Modell. Das Add-on wird direkt in Ihren Arbeitsbereich in SOLIDWORKS integriert und bietet Ihnen die notwendigen Werkzeuge zur Feature-Extraktion, die Sie benötigen, um solide, bearbeitbare Modelle aus Scandaten zu erstellen. Wenn Sie eine bestehende Konstruktion schnell, einfach und präzise in einer vertrauten Oberfläche korrigieren oder bearbeiten möchten, ist das Programm ein idealer Begleiter für Artec Studio.
Für ein profunderes Reverse Engineering verfügt die führende Software Geomagic Design X über ein umfassenderes „Scan-to-CAD“-Toolset. Dank des exakten Surfacings ist es möglich, komplexe Freiformen zu rekonstruieren und dann die Patching-Funktion der Plattform einzusetzen, um unmittelbar Oberflächenkörper hinzuzufügen, die den Objektkonturen und -Kurven genau folgen.
Geomagic entwickelt einige der führenden Scan-to-CAD-Plattformen der Branche
Und wenn es um 2D- und 3D-Skizzen geht, bietet Design X die perfekte Grundlage für eine schnelle Scan-basierte Konstruktion. Auto Sketch kann verwendet werden, um die Geometrieextraktion zu beschleunigen. Es lässt sich so konfigurieren, dass Formen automatisch an Polylinienelemente angepasst werden, und zwar so, dass die gewünschten Parameter eingehalten werden. Andere Werkzeuge wie Loft und Sweep erleichtern das Verschmelzen von Abschnitten zu nahtlosen Oberflächen.
Generell überschneiden sich CAD- und Scan-to-CAD-Programme inzwischen in erheblichem Maße, da viele herkömmliche Designplattformen 3D-Scan-freundliche Funktionen integrieren. Als nächstens werfen wir einen Blick auf einige der beliebtesten Programme, was sie bieten und wo sie am besten eingesetzt werden.
Beliebte CAD-Software
AutoCAD
Standardversion: 1.955 $ pro year
Windows, Mac
- Flexibel, branchenunabhängig
- Starker Support/ Nutzergemeinschaft
- Schwer zu erlernende Nutzeroberfläche
AutoCAD ist das am häufigsten installierte CAD-Programm unter Ingenieuren, und das aus gutem Grund: Diese Software ist vollgepackt mit Funktionen, die Architekten und Maschinenbauingenieure dabei unterstützen, schneller und effizienter zu konstruieren. Dazu gehören auch Funktionen, die den Vergleich von technischen Zeichnungen automatisieren und die Erstellung von nutzerdefinierten Arbeitsbereichen ermöglichen.
Das umfassende Angebot der CAD-Software kombiniert Werkzeuge für 2D-Entwürfe, Zeichnen und Anmerkungen für die Konstruktion von 3D-Volumen-, Flächen- und Polygonnetzmodellen. Wenn es darum geht, fotorealistische Renderings zu erstellen, ist die Software ebenfalls sehr leistungsfähig und verfügt über Werkzeuge zum Hinzufügen von Beleuchtungs- oder Schattierungseffekten und umgebendem „Floating“, was die Produktpräsentation erleichtert.
AutoCAD bietet auch eine Cloud-Sharing-Funktion für gemeinsames Bearbeiten und eine funktionsreiche Nutzeroberfläche. Letztere ist zwar nicht besonders nutzerfreundlich, doch wer sich darauf einlässt, wird mit leistungsstarken professionellen Werkzeugen für das Zeichnen von Hand und alle weiteren Bearbeitungsaufgaben belohnt.
SOLIDWORKS
Auf Anfrage
Windows
- Funktionen auf ingenieurtechnischem Niveau
- Einfacher Export von CAD-Dateien für den 3D-Druck
- Teurer als konkurrierende Plattformen
- Kann viel Rechenleistung erfordern
Wie zuvor bereits erwähnt, verfügt SOLIDWORKS über eine breite Palette von CAD-Werkzeugen zum Skizzieren komplexer Oberflächen. Im Laufe der Jahre hat der Entwickler Dassault Systèmes den Funktionsumfang durch die Einführung von Add-Ons, die Integration mit anderen Programmen und die Verbesserung der Konstruktions-, Simulations- und Fertigungsanalysewerkzeuge sowie die Einführung der Cloud-Freigabe erweitert.
Die in der CAD-Software integrierte Datenbank für 3D-Drucker vereinfacht zudem die Modellvorbereitung und den Export für die Fertigung, was die Software zu einer beliebten Wahl in der Gemeinschaft der 3D-Drucker macht. Die Schwachstelle von SOLIDWORKS ist jedoch die Verhältnismäßigkeit für Privatanwender. Denn wenn Sie lediglich mit der Technologie liebäugeln, könnte es schwierig werden, eine jährliche Ausgabe von mehreren Tausend Dollar zu rechtfertigen.
Wenn Sie jedoch ein professioneller Nutzer sind und an geschäftlichen Aufträgen arbeiten, eignet sich das umfangreiche Toolkit zur Polygonnetzbearbeitung ideal für Reverse Engineering, Rapid Prototyping, Industriedesign, Analysen und noch vieles mehr.
Fusion 360
Ab 545 $ pro Jahr
Windows, Mac
- Relativ günstiger Zugang zu Design- und Entwicklungswerkzeugen
- Kann mit Add-ons erweitert werden
- Geschwindigkeit ist netzwerkabhängig
Fusion 360 unterscheidet sich von seinen Hauptkonkurrenten insofern, als es eine regelmäßige Synchronisierung mit der Cloud erfordert. Wenn Sie also vorhaben, Ihre wertvollen Entwürfe nicht im Internet zu speichern, ist es vielleicht besser, sich anderweitig umzusehen. Die Plattform zeichnet sich durch ein ausgewogenes Verhältnis von Nutzerfreundlichkeit und Erschwinglichkeit aus und verfügt über eine starke Auswahl an Werkzeugen für das Design und die Erstellung technischer Zeichnungen.
Darüber hinaus bietet Autodesk derart viele Design-Plattformen an, dass Sie mit Sicherheit eine finden werden, die Ihren Modellierungsanforderungen entspricht – einschließlich CAD-Software wie Autodesk Inventor, die fortgeschrittenere Design- und Analysewerkzeuge enthält.
Solid Edge
Ab 82 $ pro Jahr
Windows
- Kostengünstigere Version für Entwürfe
- Generative Entwurfsanalyse
- Zugängliche Nutzeroberfläche
- Wenige 3D-Modellierungswerkzeuge
Suchen Sie nach einer Lösung für den industriellen Einsatz? Die könnte die Plattform Solid Edge von Siemens genau die richtige sein: Denn durch die Kombination grundlegender Funktionen zum Zeichnen von Teilen und Baugruppen mit einer Reihe von Konstruktions-, Simulations-, Fertigungs- und Datenanalysewerkzeugen eignet sich Solid Edge ideal für Produktionsumgebungen.
Solid Edge ist zwar nicht unabdingbar, da auch Artec Studio über ein umfassendes CAD-Toolset für die Polygonnetzstrukturierung verfügt, bietet jedoch eigene Entwurfsinnovationen, einschließlich generativer Konstruktionsanalysen zur Ermittlung von Möglichkeiten zur Topologieoptimierung. Wie andere Optionen in unserer Auswahl bietet auch Solid Edge eine hervorragende 3D-Druck-Integration, so dass es leicht für Rapid Prototyping eingesetzt werden kann.
Siemens bietet auch eine Einstiegsversion für Konstruktions- und Entwurfsanwender an, die kostenlos genutzt werden kann. Dies geht jedoch zu Lasten einiger Funktionen, da die Plattform im Vergleich zu Alternativen wie der Siemens-eigenen NX CAD/CAM/CAE-Software eher wenig leistungsstark ist.
Schlüsselpunkt
Die Integration von künstlicher Intelligenz, Cloud Computing und 3D-Scanning beschleunigt das Produktdesign auf vielen CAD-Plattformen.
Neben dieser Handvoll beliebter Programme gibt es noch viele andere, und zwar nicht nur für professionelle Konstruktionsplattformen. CAD-Software wie FreeCAD und TinkerCAD bietet Hobby-Designern und -Herstellern alles, was sie zum Modellieren für den 3D-Druck benötigen, während SketchUp und Blender eher auf das Skizzieren und Rendern ausgerichtet sind.
In unseren Artikel über die beste CAD- und „Scan-to-CAD“-Software können Sie dazu mehr erfahren.
Branchenspezifische CAD-Anwendungen
Produktdesign
Auch wenn die Iteration für die Gewährleistung der Produktqualität in einer Reihe von Branchen notwendig ist, haben unter diesen viele eine Gemeinsamkeit: die Abhängigkeit von CAD. In einigen Bereichen werden die ersten Entwürfe zwar immer noch auf herkömmliche Weise gezeichnet, doch die langwierigen, immer wieder neu anstehenden Anfertigungen von Skizzen, die in der Vergangenheit die Markteinführung von Produkten verzögerten, sind weitgehend überwunden worden worden.
Die CAD-Konstruktion setzt sich sogar in der Automobilbranche, wo das Zeichnen von Hand besonders gepflegt wird, durch.
Abgesehen von der Schnelligkeit der Prototypenerstellung hat die Einführung von CAD dazu beigetragen, Probleme im Zusammenhang mit der Fehlinterpretation und dem Austausch von maßstabsgetreuen Diagrammen zu überwinden. Die Digitalisierung des Designs und die Allgegenwart von CAD haben zudem ein zuvor undenkbares Maß an Automatisierung und Zusammenarbeit möglich gemacht.
Doch hat Einführung von CAD nicht nur die Art und Weise verändert, wie Produkte entworfen werden, sondern auch in anderer Hinsicht völlig neue Wege eröffnet. Früher musste etwa für die Vorschau eines frühen Entwurfs ein Modell angefertigt und versandt werden. Heute sind Unternehmen wie das Luxusmöbelunternehmen Sherrill Furniture in der Lage, Möbel mit 3D-Scans innerhalb von Minuten zu digitalisieren und diese Daten zu nutzen, um jede Woche Dutzende von CGI-Lounge-Artikeln zur individuellen Gestaltung und 3D-Visualisierung zu erstellen.
Ermöglicht wird dies durch den blitzschnellen Artec Leo mit 35 Millionen Bildpunkten pro Sekunde. Mit seiner einfachen Funktionalität, die Scans per Klick ermöglicht, und seiner Genauigkeit im Submillimetergenauigkeit macht Leo die Erfassung komplizierter, texturreicher Gegenstände wie Möbel in überfüllten Ausstellungsräumen schnell und einfach. Und er erschließt noch weitere Anwendungsfelder, wie wir weiter unten erläutern werden.
Ingenieurswesen
CAE ist der Bereich, in dem CAD für Maschinenbauingenieure wirklich nützlich ist: als Mittel zur Analyse der Leistung von mechanischen Teilen und Baugruppen, bevor sie in die Produktion gehen. Ähnlich wie beim Produktprototyping erspart dies den Herstellern die Anfertigung unnötiger Modelle, da sie stattdessen simulieren können, wie diese funktionieren werden.
Die Konstruktion erfordert jedoch ein völlig anderes Simulations-Toolset. Autodesk hat dies mit Inventor erkannt und bietet eine Plattform, die die Grundlagen der manuellen Konstruktion mit Werkzeugen für die statische und modale Belastungsanalyse kombiniert, um zu testen, ob die Produkte den festgelegten Belastungen standhalten.
Schlüsselpunkt
Mit CAD können Ingenieure sicherstellen, dass Teile und Baugruppen die Anwendungsanforderungen erfüllen, bevor sie überhaupt in die Produktion gelangen.
An anderer Stelle bietet Siemens die in CAD eingebettete Software Simcenter FLOEFD für numerische Strömungsmechanik (CFD) an. Mit CFD-Simulationen lässt sich vorhersagen, wie Flüssigkeiten wie Luft und Wasser ein Modell umströmen – und wie sie kanalisiert werden können, um es aerodynamischer zu machen. Dies ist besonders wichtig in Bereichen wie dem Radsport, wo die Minimierung des Luftwiderstands der Schlüssel zum Erfolg ist.
Mithilfe der mit Leo und dem ultrapräzisen Artec Space Spider erfassten Daten hat das britische Simulationsunternehmen Vorteq diesen Ansatz auf die nächste Stufe gehoben und das schnellste Rennrad der Welt gebaut. Während dank der Geschwindigkeit und der kabellosen Tragbarkeit von Leo die Erfassung für vergleichende Analysen beschleunigte, war es die schiere Detailgenauigkeit von Space Spider mit seiner Auflösung von 0,1 mm, die es möglich machte, die Kräfte, die durch den Rahmen des Fahrrads wirken, mit CFD zu modellieren.
Da auch andere Funktionen, wie die dynamische Mehrkörperanalyse (zur Untersuchung des Verhaltens miteinander verbundener Körper), in vielen Plattformen Einzug halten, bleibt die Detailkonstruktion eindeutig einer der spannendsten Bereiche im CAD-Design.
Automobilbau
In der Automobilbranche ist die Kunst des handgezeichneten Entwurfs nach wie vor sehr lebendig, doch hat sich mit CAD-Modellierung der Sprung ins 21. Jahrhundert vollzogen. Der Prozess beginnt zwar immer noch mit Skizzen, doch können die Ingenieure diese schnell in virtuelle Entwürfe umzuwandeln, indem sie alles auf CAD-Plattformen digital zeichnen und die daraus resultierenden Modelle verwenden, um lebensgroße Prototypen für Tests zu erstellen.
Viele Tuning-Firmen erfassen bestehende Modelle und entwerfen dann digital die gewünschten Erweiterungen.
Die Digitalisierung von Konzeptentwürfen erhöht die Präzision der Abläufe und ermöglicht es den Nutzern, sicherzustellen, dass die Produkte wie vorgesehen passen und funktionieren. Außerdem entstehen Modelle, die in Simulationen eingesetzt werden können, um zu ermitteln, wie sich ein Teil oder eine Baugruppe unter Belastung verhält. Unabhängig davon, ob es sich um eine aerodynamische oder physikalische Belastung handelt, können die Ergebnisse zur Analyse der Sicherheit und Leistung des Entwurfs verwendet werden.
Mit 3D-Scannen ist es nun möglich, Modelle von realen Objekten schnell und derart genau zurückzuentwickeln, dass sie für die Produktiteration verwendet werden können. In der Vergangenheit hat zu solchen Zwecken das SNAG Racing Rallye Team die hochflexible Artec Eva - eine bewährte Lösung für die Digitalisierung mittelgroßer, strukturierter Teile - eingesetzt.
Der Wechsel von der Papiermodellierung zum 3D-Scannen für die Entwicklung von Rallyeauto-Verbesserungen ermöglichte es den Spezialisten, Festigkeit, Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit der Fahrzeuge zu verbessern und gleichzeitig die Produktionskosten und Vorlaufzeiten zu senken.
Architektur
CAD wird zwar für die Planung von Architektur jeglicher Form und Größe eingesetzt, doch geschieht dies in der Regel mit spezieller Software und nicht mit herkömmlichen Programmen. Ähnlich wie bei der Erstellung von Produktskizzen ermöglicht die Digitalisierung der Bauplanung und des Projektmanagements iterative Änderungen (in diesem Fall auf Wunsch des Kunden), ohne dass die Bauingenieure jeweils von vorne beginnen müssen.
Dieses Verfahren, das häufig als Building Information Modeling (BIM) und nicht als CAD bezeichnet wird, ermöglicht es den Architekten auch, eine Vorschau auf das spätere Aussehen der Baupläne zu erhalten. Beliebte Softwarepakete wie ArchiCAD bieten den Anwendern sogar an, fotorealistische Visualisierungen zu erstellen, noch lange bevor der erste Spatenstich erfolgt, um Innenarchitekten zu unterstützen und Immobilien im Voraus zu vermarkten.
3D-Scannen mit großer Reichweite ermöglicht die Digitalisierung von Anlagen und steigert die Effizienz vor Ort
Da es meist sehr viele Beteiligte an einem Bau gibt, ist BIM auch ein wichtiges Werkzeug für die Standortplanung. Im Wesentlichen besteht die BIM-Modellierung aus sieben Ebenen der Zusammenarbeit, wobei die erste Ebene die 2D-Zeichnungen sind und die letzte Ebene die Umwandlung in ein 3D-Modell und die gemeinsame Nutzung durch alle Beteiligten. Da besonders die letzte Stufe eine effiziente Baustellenplanung und Kostenkalkulation ermöglicht, gilt diese auch als die modernste und bahnbrechendste.
Zahnmedizin und Medizin
CAD ist auch in der Zahnmedizin auf dem Vormarsch, auch wenn es hier häufiger für die Herstellung individueller Implantate eingesetzt wird denn als reines Entwurfswerkzeug. Bei der zahnmedizinischen CAM-Technik werden die Zähne entweder anhand von Abdrücken oder Scans des Patientenmundes in 3D modelliert und als Grundlage für die Herstellung von Zahnersatz verwendet.
Bevor sich CAD/CAM in den 1980er Jahren richtig durchsetzte, waren für die Herstellung individueller Kronen, Implantate oder Prothesen mehrere Besuche beim Zahnarzt erforderlich, damit Abdrücke für die Produktion angefertigt wurden. Heute können sich Zahnärzte diese Arbeitsschritte sparen, indem sie einfach 3D-Scans verwenden, um das Lächeln mit ausreichender Präzision zu erfassen und perfekt passende Zahnimplantate zu entwickeln.
Schlüsselpunkt
Es ist heutzutage üblich, dass Zahnärzte CAD/CAM-Design nutzen und individuelle Implantate vor Ort in ihrer Praxis herstellen.
Das Center for Implant Dentistry etwa hat einen Weg gefunden, superpräzise Vollfarbscans von Space Spider mit intraoralen Scans zu kombinieren, um unglaublich realistische Zahnmodelle zu erstellen. Dies beschleunigt nicht nur den Planungsphase vor der Fertigung Implantate beschleunigt, sondern ermöglicht es den Patienten auch, ihr neues Lächeln in einer digitalen Vorschau zu sehen. Wenig überraschend ist die Popularität der Klinik seitdem sprunghaft gestiegen.
Es überrascht nicht, dass der 3D-Druck angesichts der einfachen Umwandlung von CAD-Daten in STL-Dateien zu einer beliebten Alternative zur Beauftragung von Speziallaboren. Zudem verspricht die Kombination der beiden Technologien ein großes Potenzial für präzisere zahnmedizinische Ergebnisse.
Auch in anderen Feldern der Medizin kommt der 3D-Druck allmählich in Schwung: Hier werden die Bemühungen fortgesetzt, CAD in das klinische Standarddatenformat DICOM zu integrieren. Es wird erwartet, dass die weitere Einführung von CAD die Anpassung von Gipsen und Prothesen erleichtern und die chirurgische Planung und die Entwicklung von Medikamenten durch biologische Modellierung vorantreiben wird.
Wie wird es mit CAD weitergehen?
Wo auch immer man hinschaut, ob es um Automatisierung, Funktionalität oder Benutzerfreundlichkeit geht, hat CAD bereits einen langen Weg hinter sich und liefert doch weiterhin einen fruchtbaren Boden für Innovationen. Wie in vielen anderen Bereichen auch kann nun noch KI jetzt eingesetzt werden, um weitere Schritte in der 3D-Modellierung zu beschleunigen.
Da sich die Plattformen fortwährend weiterentwickeln, sind der CAD-Konstruktion keine Grenzen mehr gesetzt.
Plattformen wie Dream Catcher bieten bereits KI-erstellte Vorschläge an, und diese Funktion wird sich wahrscheinlich immer mehr Anwendung finden, mit dem Ziel, Fehler zu vermeiden und sich wiederholende Designaufgaben zu automatisieren. Andernorts ermöglichen AR/VR-Funktionen zur Produkt- und 3D-Visualisierung die Betrachtung von Entwürfen, so als stünden die Benutzer direkt davor, während die fortlaufende Einführung von immer besser werdenden Anpassungswerkzeugen CAD auch unter Nutzern von 3D-Druckern immer beliebter macht.
Und trotz heterogenen Charakters der Branche - einige bieten Cloud-basierte Plattformen an, andere fangen erst an, ähnliche Funktionen hinzuzufügen - ist auch das zunehmende gemeinsame Arbeiten in der Cloud nicht zu übersehen. Und je mehr Plattformen in die Cloud gehen, desto weniger ist Kompatibilität ein Problem – das Potenzial einer kollaborativen 3D-Modellierung im Stil von Gdoc wird somit für immer mehr Unternehmen zu einer realistischen Perspektive.
Insgesamt ist klar, dass CAD in sämtlichen Branchen langfristig eine große Rolle im Produktdesign spielen wird, da es eine schnellere, digitalisierte Methode zur Iteration und Markteinführung von Produkten biet. Eine stärkere CAD-Integration mit KI, Cloud Computing und 3D-Scanning wird diese Vorteile nur noch verstärken und die Arbeitsabläufe der Anwender weiter automatisieren, beschleunigen und optimieren.
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Falls Sie sich gerade fragen, ob Sie zur Erfüllung der Design- oder Konstruktionsanforderungen Ihres Unternehmens oder Ihrer Kunden ein CAD-System benötigen, dann sollten Sie weiterlesen. Was zunächst wie eine beträchtliche Investition angesichts einer schwindelerregenden Auswahl erscheinen mag, kann sich als eine der besten Entscheidungen, die Sie überhaupt treffen könnten, erweisen und Ihnen in Zukunft ungeahnte Mengen an Zeit, Energie und Kosten ersparen. Dieser Artikel bietet einen Überblick über moderne CAD-Systeme, über die Arten von Herausforderungen, die sie mit dieser Technik lösen können, und darüber, wie das 3D-Scannen verschiedene CAD-Arbeitsabläufe – von der Inspektion bis zur Flächenrückführung – und noch vieles mehr erheblich verbessert.
Software für Computer Aided Design (CAD) wird von Konstrukteuren und Ingenieuren in verschiedenen Bereichen in einer ganzen Reihe von Prozessen eingesetzt. Sie ist eine wichtige Stütze in den Arbeitsabläufen all derjenigen, die in der Konstruktion, Simulation, Fertigung und vielen anderen Bereichen arbeiten. CAD-Software ist nicht nur für die visuelle Darstellung von Designkonzepten oder -entwürfen nützlich, sondern auch für die Dokumentation, da es ohne sie unter anderem nicht möglich wäre, Patente anzumelden und Entwürfe rechtlich zu schützen oder sie auf ihre Konformität zu überprüfen.