Innenarchitektur mit digitalen Zwillingen: die Zukunft der Wohnungseinrichtung?
Herausforderung: Die Erstellung digitaler Modelle von Möbeln, die so realistisch sind, dass sie von Innenarchitekten verwendet werden können, um virtuell Einrichtungen zu gestalten, eine perfekte Mischung aus Optik und Atmosphäre zu erzielen und eigene kreativen Visionen zu verwirklichen.
Lösung: Artec Leo, Artec Studio, Autodesk 3ds Max
Ergebnis: Ein wachsender, bereits tausende von Einträgen umfassender Katalog mit realitätsgetreuen digitalen Möbeln. Diese ermöglichen es den Kunden von Rooms To Go, Innenräume zu visualisieren, Möbel zu platzieren und mit Einrichtungsstilen zu experimentieren, bevor Käufe getätigt werden.
Warum Artec 3D? Leo 3D scannt mittelgroße Objekte in Minutenschnelle und erfasst dabei auch feinste Details, selbst wenn diese glänzende oder flauschige Oberflächen haben. Dank seiner einzigartigen Tragbarkeit kann das völlig kabellose Gerät auch zu Fotoshootings mitgenommen werden, um bei Bedarf für Digitalisierungen eingesetzt zu werden.
Eine der Möbelkollektionen, die Rooms To Go mit Artec 3D-Scanning digitalisiert hat. Bild mit freundlicher Genehmigung von Rooms To Go
Den idealen Wohnraum zu entwerfen klingt interessant, oder? Und wer hat nicht schon einmal eine Zeitschrift durchgeblättert, Dekorationsartikel herausgesucht und sich dabei vorgestellt, wie man selbst eine Traumwohnung einrichten würde?
In den sozialen Medien verbreiten sich Einrichtungsideen wie ein Lauffeuer. Zugleich ist alle mögliche Technik aus dem Baumarkt immer leichter zu bekommen, so dass die Aussicht auf ein selbstgeschaffenes „Traumhaus“ schnell zur Realität wird.
Doch wie jeder Heimwerker weiß, ist die Gestaltung einer Inneneinrichtung kein Kinderspiel. Damit etwa die Möbel gut passen, ist es wichtig, mit genauen Maßen zu beginnen. Im Gegensatz zu den meisten Einzelhandelsartikeln, die man einfach online kaufen kann, müssen Möbelstücke oft persönlich begutachtet werden – denn wie sonst kann man Beschaffenheit, Komfort und Stil richtig beurteilen?
Um die Sache zu erleichtern, hat das Möbelhaus Rooms To Go seine Online-Präsenz überarbeitet, um dem Kunden ein digitales Einrichten zu ermöglichen. Gelingen konnte dies mit Hilfe des 3D-Scanners Artec Leo.
Machen Sie Platz für Veränderung
Seit seiner Gründung im Jahr 1990 hat sich Rooms To Go zu einer der größten Möbelketten in den USA entwickelt, mit über 7.500 Mitarbeitern und Geschäften an 137 Standorten. Dieser Erfolg wurde zu einem großen Teil durch das Festhalten an einem einzigen Grundprinzip erreicht: die Vermarktung ganzer „Räume“.
Getreu dem Slogan „Buy the piece, save a little. Buy the room, save a lot“ [Kaufe ein Möbelstück, spare ein wenig. Kaufe den Raum, spare viel] konzentriert sich Rooms To Go weiterhin auf den Verkauf von preisgünstigen Kollektionen und nicht auf Einzelstücke. In den Geschäften werden daher oft große, offene Anordnungen eingerichtet, damit die Kunden die Möbel von allen Seiten betrachten können – ein Ansatz, der nun auch auf das digitale Angebot ausgeweitet wird.
Ein Möbelstück aus einer 3D-gescannten Kollektion (s. oben). Bild mit freundlicher Genehmigung von Rooms To Go
Laut Juan Rodriguez, Manager für 3D-Qualitätskontrolle des 3D-Visualisierungsteams des Unternehmens, bieten Online-Bilder lediglich eine isometrische Ansicht, mehr Informationen erhält man nicht. Da die Kunden bei der Einrichtung aber auch eine bestimmte Ästhetik achten, hat Rooms To Go damit begonnen, so Rodriguez, sein gesamtes Sortiment in 3D zu modellieren, damit fundiertere Gestaltungsentscheidungen getroffen werden können.
Doch die Umsetzung war nicht ganz unproblematisch, denn der Katalog des Unternehmens ist voll von Artikeln mit dunklen, glänzenden oder flauschigen Oberflächen, die traditionell schwer zu erfassen sind. Glücklicherweise wählte die Abteilung für 3D-Visualisierung ihr Digitalisierungsgerät mit Bedacht aus, sodass sich die Website von Rooms To Go kann sich nun mit Tausenden von verblüffend realistischen, vollständig mit Artec Leo aufgenommenen 3D-Modellen rühmen kann.
Innenarchitektur auf höchstem Niveau
Die Abteilung für 3D-Visualisierung von Rooms To Go entdeckte Leo zum ersten Mal auf einer Vorführung von Amazon AWS. Mit einer Erfassungsgenauigkeit von 0,1 mm und einer Geschwindigkeit von bis zu 35 Millionen Punkten pro Sekunde wusste das einzigartige Gerät schnell zu beeindrucken.
Nachdem sie Rooms To Go für Leo entschieden hatten, wandte sich das Team an den Artec-Ambassador Digitize Designs, der den Scanner lieferte und einen ganzen Tag an Schulung durchführte.
Die Integration des branchenweit ersten KI-gesteuerten kabellosen Handgeräts in die bestehenden Arbeitsabläufe verlief problemlos. Rodriguez sagt, dass Leo dank seiner starken Erfassungsfunktionalität und Nutzerfreundlichkeit weitestgehend „sich selbst überlassen“ werden konnte und trotzdem „ziemlich beeindruckende Ergebnisse“ erzielte.
Eine Schlafzimmermöbel-Kollektion, digitalisiert mit Artec 3D-Scanning. Bild mit freundlicher Genehmigung von Rooms To Go
Im Vergleich zu den Fotos, die früher für das Marketing verwendet wurden, vermitteln die präzise erfassten, oft farbenfrohen 3D-Modelle ihren Kunden nun einen neuen Sinn für die Perspektive.
„Mit dem 3D-Scans von Leo können wir unsere Produkte in der Gewissheit erfassen, dass die Größe und die Proportionen der Abbildungen zu 100 % korrekt sind“, so Rodriguez. „Es kommt vor, dass man sich die Ergebnisse ansieht und denkt: 'Das ist zu groß oder zu breit‘. Unsere Modelle liefern genau die richtigen Informationen über alles, von den Außenmaßen bis zur Kissengröße.“
„Wenn wir unseren Kunden zeigen, wie ihr Zimmer aussehen wird, können sie besser planen, wo sie etwas platzieren wollen. Das mag zunächst nicht so wichtig erscheinen, doch für viele Kunden können gerade die Proportionen entscheidend sein.“
Fotorealistische digitale Möbel
Zu Beginn bestand eine der größten Herausforderungen für Rooms To Go darin, Objekte aus allen Blickwinkeln zu erfassen und die Texturen von Objekten mit dunklen, glänzenden oder unscharfen Oberflächen abzubilden.
Um vollständige 3D-Scans zu erhalten, werden nun viele Gegenstände auf den Kopf gestellt oder auf Stühle oder Kisten gehoben, um auch versteckten Bereiche, die das Licht normalerweise nicht erreichen kann, zu erfassen. Für die Texturierung verfügt das Unternehmen über ein Team von 3D-Spezialisten, die mit der Rendering-Software Autodesk 3ds Max Modifikatoren auf schwer zu duplizierende Oberflächen anwenden.
Noch bevor die Modelle dieses Stadium erreichen, werden sie mit Artec Studio erfasst und verarbeitet. Dank dem Autopilot-Modus der Software, der das Zusammenfügen von Scans per Mausklick ermöglicht, sowie dem HD-Modus mit seiner erhöhten Auflösung benötigt das Unternehmen weniger als fünf Minuten, um hochdetaillierte Scans fertigzustellen.
„Wir wollen, dass alles, was wir modellieren, dem Bild aus dem Fotostudio entspricht, so dass man beim Betrachten wirklich nicht weiß, welches Bild wie entstanden ist“, fügt Rodriguez hinzu. „Die Präzision, die wir durch das 3D-Scannen erreichen können, hilft unseren Künstlern sehr und trägt stark zum Gelingen bei.“
Rodriguez ist der Meinung, dass die Vorschau von Innenraumdesigns mit realistischen Möbelmodellen zu Erkenntnissen führt, die Planungszeiten um die Hälfte verkürzen können – was allein schon den Wert der Digitalisierung zeigt.
Eine Kommode aus der (oben) 3D-gescannten Kollektion. Bild mit freundlicher Genehmigung von Rooms To Go
Kratzen an der Oberfläche
Im Moment konzentriert sich Rooms To Go darauf, die Modelle so realitätsnah wie möglich zu gestalten und seine Datenbank zu erweitern. Das Unternehmen hat bereits Tausende von Kollektionen digitalisiert, von denen viele aus sieben- bis zwölfteiligen Anordnungen bestehen. Laut Rodriguez hat das Unternehmen bereits die Marke von 12.000 Renderings und 3.000 Modellen überschritten, ohne dabei nach Polstermöbeln oder anderen Waren zu unterscheiden.
Darüber hinaus hat das 3D-Visualisierungsteam des Unternehmens damit begonnen, neue Wege zu finden, wie man 3D-Scans für die Digitalisierung und den Verkauf von Produkten nutzen kann. Zunächst wurde erwogen, Räume zu erfassen und Gegenstände dort virtuell zu platzieren, doch dann wurde die Idee wieder verworfen. Mittlerweile wird aber erwogen, das Spektrum zu erweitern und ehrgeizigere Projekte in Angriff zu nehmen.
„Wir werden zu 1.000 % weiterhin Möbel scannen, damit wir weiter expandieren können“, merkt Tammy Beach, Manager für 3D Visualisierung bei Rooms To Go, an. „In Zukunft wollen wir erwägen, weitere Scanner zu unseren derzeitigen Geräten hinzuzufügen. Wir sind derzeit noch nicht so weit, aber wir hoffen, dass wir eher früher als später an den Punkt kommen werden.“
„Unser Möbelkatalog ist riesig. Wir kratzen bisher buchstäblich nur an der Oberfläche dessen, was wir mit Artec 3D-Scanning machen können.“
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