Beweissicherung in der Ukraine mithilfe von 3D-Scantechnologie von Artec 3D : Kooperation mit Abteilung für Menschenrechtsverletzungen der Nationalen Polizei der Ukraine
Artyom Yukhin (im Bildschirm links), CEO von Artec 3D, und Ruslan Horyachenko (im Bildschirm rechts), Leiter der Menschenrechtsabteilung der Nationalen Polizei der Ukraine, sprechen während einer Pressekonferenz, auf der die Partnerschaft des Unternehmens mit der ukrainischen Polizei angekündigt wird.
Luxemburg, 24. August 2022 – Artec 3D, ein weltweit führender Entwickler und Hersteller von professionellen 3D-Scannern und korrespondierender Software, hat die Zusammenarbeit mit der Abteilung für Menschenrechtsverletzungen der Nationalen Polizei der Ukraine angekündigt. Im Rahmen dieser Kooperation stellt das Unternehmen seine High-End-Lösungen für die forensische Dokumentation von Beweisen innerhalb des gesamten Staatsgebietes der Ukraine bereit. Auf diese Weise soll die Aufklärung von Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord erleichtert werden.
Die Zusammenarbeit wurde auf einer Pressekonferenz am Standort von LUkraine in Luxemburg bekannt gegeben, die anlässlich des sechsmonatigen Krieges und des Unabhängigkeitstages der Ukraine stattfand.
„Seit Kriegsbeginn hat die Nationale Polizei der Ukraine bereits mehr als 89.500 Strafverfahren aufgrund von Verbrechen eingeleitet, die unter Kriegsrecht begangen wurden”, erklärt Ruslan Horyachenko, Leiter der Menschenrechtsabteilung der Nationalen Polizei der Ukraine. „Tagtäglich sammelt die Nationale Polizei der Ukraine weitere Beweise. Neue Technologien zur Dokumentation – und damit auch die 3D-Scantechnologie – sind dementsprechend außergewöhnlich nützlich für uns. Aus genau diesem Grund haben wir uns für diese Zusammenarbeit mit dem luxemburgischen Unternehmen Artec 3D entschieden.“
„Die Nationale Polizei führt ihre Arbeit Tag für Tag fort – der Einsatz von moderner Technologie ist hierbei der Schlüssel zu einer höheren Geschwindigkeit und mehr Effizienz innerhalb unserer Prozesse“, führt Horyachenko weiter aus. „Derzeit testen wir den Einsatz der Scanner von Artec 3D zur Dokumentation von Kriegsverbrechen.“
3D-Scantechnologie zur Beweissicherung
Die Möglichkeiten zum Einsatz der 3D-Scanner von Artec sind dabei innerhalb des Kriegsgebietes vielfältig. So lassen sich die 3D-Scanlösungen des Unternehmens etwa einerseits zur Dokumentation von Beweisen für Kriegsverbrechen einsetzen. Andererseits kann die Scantechnologie auch zur kraniofazialen Identifizierung – also der forensischen Gesichtsrekonstruktion – eingesetzt werden. Darüber hinaus eignet sich die Technologie zur Dokumentation von menschlichen Überresten sowie zur Beweissicherung von Schäden an Häusern, Fahrzeugen sowie betroffener Infrastruktur.
Da sowohl die ukrainische Armee, die territorialen Verteidigungskräfte wie auch die zivilen Behörden derzeit intensiv mit der Räumung und Sanierung betroffener Städte beschäftigt sind, könnten potenzielle Beweise für Kriegsverbrechen schnell verunreinigt oder zerstört werden. Eine entsprechende weitere Nutzung wäre aufgrund dieser Tatsache – dem Verlust von Beweisen – nicht mehr möglich. Die schnelle und exakte Erfassung von Daten entsprechender Beweise sowie die Speicherung für eine spätere Nutzung sind dementsprechend von entscheidender Bedeutung.
„Es ist uns eine Ehre, in dieser schwierigen Zeit mit der ukrainischen Polizei zusammenzuarbeiten und es erfüllt uns mit Stolz, dass unsere Technologien für einen so wichtigen Zweck eingesetzt werden“, erklärt Artyom Yukhin, CEO und Präsident von Artec 3D.
Auf die Position des eigenen Unternehmens angesprochen, fügt er hinzu: „Wir sind ein weltweit operierendes Unternehmen mit Sitz in Luxemburg und zusätzlichen Niederlassungen in über 60 Ländern auf dem gesamten Globus. Als internationale Gemeinschaft sind wir seit Beginn dieser barbarischen Invasion noch enger zusammengerückt – mit dem Ziel, dem ukrainischen Volk bestmöglich beizustehen.“
Präzise digitale Kopien von Tatorten und Originalobjekten
Um dieses Ziel zu erreichen, verfügt man bei Artec über eine einzigartige Technologie, die vergleichbare Aufgaben hochgradig effizient erfüllen kann. Ergänzend verfügt das Unternehmen über ein weltweit verteiltes Partnernetzwerk. Vonseiten der Produkte ist etwa der 3D-Scanner Artec Leo der branchenweit einzige Scanner, mit dem es möglich ist, Beweismittel sowie ganze Tatorte ausgesprochen schnell und ohne jegliche Vorkenntnisse vonseiten der Anwender zu scannen. Dabei ist der Vorgang sowohl in Innenräumen wie auch in Außenbereichen möglich. Artec Leo kann von jeder Person verwendet werden, auch von denjenigen, die noch keine Erfahrung mit dem Scannen haben.
Dadurch, dass Artec Leo kabellos und tragbar ist, kann er innerhalb weniger Sekunden bis Minuten Beweise und komplette Tatorte in 3D erfassen und digitalisieren. Forensische Experten können diese Daten unmittelbar danach in lebensechten Farben und 3D analysieren. Zudem ermöglicht der schnelle und sichere Upload der erfassten Daten auf einen Cloud-Speicher, dass Ermittler sowie autorisierte Behörden und Strafgerichte von überall auf der Welt auf die Daten zugreifen und diese weiterverarbeiten können.
Kriegsverbrechen festgehalten für die Ewigkeit
Scanner von Artec 3D werden auch von Polizeidienststellen und anderen Behörden in zahlreichen weiteren Ländern aktiv eingesetzt. Dabei handelt es sich bei den erfassten 3D-Beweisen um naturgetreue Aufnahmen, die rechtswirksam eingesetzt werden können. Durch die Scans werden submilimetergenaue digitale Kopien der Originalobjekte und Szenerien erzeugt, die eine genaue und umfassende Analyse und Vermessung erlauben. Durch den Einsatz dieser Technologie werden physische Beweise von Kriegsverbrechen in digitale Kopien umgewandelt, die sowohl während der weiteren Ermittlungsarbeit verwendet wie auch vor Gerichtsprozessen genutzt werden können – womit schnelle und entscheidende Gerichtsurteile ermöglicht werden.