Artec’s Dinosaurierkopf wird in 3D gedruckt
Artec 3D Scanner verwandeln Objekte aus dem wirklichen Leben in virtuelle 3D Bilder. Dank Gian Pablo Villamil, digitaler Designspezialist und Mitglied bei Thingiverse.com, hat der Scan eines Dinosaurierkopfs die physische Welt mit Hilfe eines 3D Druckers wieder erreicht. Artec hat Gian Pablo getroffen um mehr über die Wiederauferstehung des Tarbosauruskopfs zu erfahren.
Artec: Gian Pablo, können Sie uns etwas über den Prozess erzählen, wie man ein Modell für einen 3D Druck vorbereitet? Welchen 3D Drucker haben Sie verwendet, um den Tarbosauruskopf zu kreieren?
Ich bin ein früher Nutzer des Makerbot 3D Druckers und bin besonders daran interessiert, ihn zu benutzen um komplexe organische Formen zu drucken. Dinosaurierköpfe sind besonders interessant: aber aufgrund von Urheberrechten gibt es sehr wenige gute 3D Bilder von Köpfen, die online verfügbar sind. Ich habe mich sehr gefreut, als ich den hochwertigen Scan des Tarbosaurus Kopfs auf der Artec Internetseite entdeckt habe.
Artec: Sie können nicht einfach das 3D Modell nehmen und es dann ausdrucken, richtig? Wie haben Sie das Modell für den Druck vorbereitet? Haben Sie ein spezielles Programm verwendet?
Ich ziehe das Programm von Netfabb Studio Basic vor, um Modelle für den Druck vorzubereiten. Dieses Programm steht frei zu Download bereit. Netfabb bietet auch eine bessere, professionellere Version an. Dieses Programm ermöglicht es, die Größe zu verändern, 3D Modelle in verschiedenen Formaten zu zerschneiden, sie zu drehen und auszubessern und ist auf 3D Druckanwendungen ausgelegt.
Ich habe den Tarbosauruskopf mit Netfabb geöffnet um daran zu arbeiten und wurde sofort positiv überrascht: das Modell war perfekt und gut für den Druck geeignet. Netfabb untersucht das Modell auf Unregelmäßigkeiten, die beim Druck Probleme bereiten könnten und hebt diese hervor. Die meisten Modelle, die nicht direkt für den 3D Druck gedacht sind, werden eine Reihe von Fehlern zeigen. Der Tarbosauruskopf hingegen, sowie alle anderen Modelle von Artec, sind frei von Fehlern.
Der nächste Schritt bestand darin, den Kopf innerhalb des Rahmens zu entzerren. Dies konnte ich machen, indem ich das Modell an der X- und Y-Achse gedreht habe. Der Makerbot hat einen beschränkten Druckbereich (ein ca. 11,5 cm großer Würfel), daher musste ich den Kopf in Teile zerlegen, damit diese gedruckt werden konnten. Der Kopf hat außerdem viele komplexe Details und hat Überhänge, sodass ich ein „Gerüst“ drucken muss um dies zu unterstützen. Zerlegt man das Modell reduziert dies die Anzahl dieser Gerüste.
Artec: Also mussten Sie das 3D Modell virtuell in mehrere Teile zerlegen?
Richtig. Mit Netfabb habe ich das Modell horizontal in eine obere und untere Hälfte aufgeteilt, ebenso wie vertikal in Vorder- und Rückteil. Ich habe die Schnitte so gemacht, dass größere Öffnungen im Modell halbiert wurden um Platz für zusätzliche Stützen zu schaffen, die später wieder entfernt werden sollten.
Ich habe jedes dieser vier Teile in einer separaten STL Datei gespeichert, indem ich ein Netfabb Exportkommando verwendet habe und dann diese Dateien in ReplicatorG geladen habe, ein Programm das den Druck beim Makerbot abwickelt. Ich habe Dreh- und Bewegungskommandos in ReplicatorG verwendet um die Teile korrekt auszurichten. Die Vorschau zeigt den Umriss eines Würfels, der die Größe des Druckbereichs besitzt, sodass ich bestätigen konnte, dass alles passt.
Um drucken zu können, muss das 3D Modell in eine Reihe von Befehlen zerlegt werden, die dem 3D Drucker vorgeben, wo der Druckkopf hinbewegt werden muss und wie viel Plastik verwendet werden soll. Diese Befehle werden G-Code genannt. Ich habe diese Variante in ReplicatorG verwendet, vorgegeben in hoher Auflösung zu drucken (0,25mm) und unterstützendes Material verwendet. Ich habe mir die resultierenden Codes in Pleasant3D angesehen und alles schien in Ordnung zu sein.
Artec: Was für ein Material haben Sie verwendet? Wie lange hat der Druckvorgang gedauert?
Ich habe braunes ABS Plastik verwendet um den Kopf zu drucken, da es der Farbe des Originals am nächsten kommt. Ich habe eine Rolle des Plastiks auf den Drucker gelegt und den Druck gestartet. Jedes Stück wurde ohne Probleme innerhalb von zwei bis vier Stunden gedruckt.
Ich habe die vier Teile zusammengesetzt indem ich Cyanacrylatkleber verwendete und schon hatte ich einen sehr schönen Tarbosauruskopf den ich mein Eigen nennen kann.
Artec: Wow! Das sieht aus wie ein echter Dinosaurierkopf aus dem Naturkundemuseum! Ist 3D Druck immer so einfach?
Der Prozess war dank der guten Maße und der hohen Qualität des Modells von Artec sehr einfach. Es ist sehr selten, dass ein solch detailliertes und komplexes Modell so frei von Fehlern und einfach zu drucken ist. Außerdem ist in der Welt des 3D Drucks der Zugang zu Scans aus der realen Welt sehr wichtig und es ist schön zu sehen, dass eine Firma wie Artec Produkte erstellt, die sogar mit kostengünstigen 3D Druckern gut zusammenarbeiten.
Artec:Vielen Dank Gian Pablo! Sie haben da einen wirklich guten Job gemacht! Wir hoffen, Sie haben Spaß mit dem Tarbosauruskopf und wer weiß, vielleicht wollen Sie ja noch mehr aus unserer 3D Galerie ausdrucken? Wir wünschen Ihnen jedenfalls viel Glück mit all Ihren Projekten!