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So erstellen Sie VR-Inhalte

1. Nov. 2024
Lesezeit 14 Min.
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Virtual Reality (VR)-Headsets erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Unternehmen wie Apple entwickeln die Technologie in neue Richtungen und eine Vielzahl immer erschwinglicherer Geräte kommen auf den Markt. Mit dem Einzug von VR in den Mainstream stieg auch die Nachfrage nach 3D-Modellen. In diesem Artikel erklären wir, wie Sie Ihre eigenen ultrarealistischen VR-Assets für die virtuelle Welt erstellen können.

Erfassungstechnologie
Fotografie, Photogrammetrie, handgeführte und LiDAR-3D-Scanner
Software
Artec Studio, Blender, Autodesk Maya, ZBrush, SketchUp, Houdini
Anwendung
3D-Modelle für VR-Simulationen, Apps und Videospiele, CGI für TV/Filme

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Wohin man auch schaut, vom immer größer werdenden Metaverse bis zum Apple Vision Pro-Headset, hält VR in immer mehr Bereichen des menschlichen Lebens Einzug. Früher wurde die Technologie fast ausschließlich für die Entwicklung immersiver Videospiele eingesetzt, doch mittlerweile wird sie in immer mehr professionellen Anwendungen eingesetzt – nicht nur in der CGI, sondern auch im E-Commerce, in Schulungen und sogar in Produktivitäts-Apps.

Da VR-Anwendungen immer mehr zunehmen und vielfältiger werden, ist auch die Nachfrage nach 3D-Modellen gestiegen – schließlich macht es keinen Sinn, eine virtuelle Welt zu erschaffen, wenn sie leer ist. Die Nachbildung realer Objekte, Personen und Orte ist entscheidend für die Schaffung eines immersiven virtuellen Umgebung, die den Benutzern wirklich das Gefühl gibt, sie seien woanders.

Werfen wir nun zunächst einen Blick auf die verschiedenen Arten verfügbarer VR-Assets, bevor wir untersuchen, wie Sie Ihre eigenen 3D-Modelle erstellen können.

Schlüsselpunkt

Mit der wachsenden Beliebtheit von VR-Headsets steigt auch die Nachfrage nach realistischen 3D-Modellen, die zur Erstellung immersiver Simulationen erforderlich sind.

Arten von VR-Inhalten

Wenn es daran geht, immersive Webinhalte zu erstellen oder Umgebungen für VR aufzunehmen, gibt es zwei Hauptmethoden: die Erstellung von 360°-Videos und interaktive Simulationen. Erstere werden aus allen Richtungen aufgenommen, sodass die Zuschauer quasi in die Rolle des Kameramanns schlüpfen können. Mit stereoskopischen Objektiven ist es sogar möglich, Aufnahmen für die Erstellung von VR-Inhalten aus der Perspektive des „linken und rechten Auges“ zu filmen.

Würde man solche Videos neben interaktiven Simulationen auf einem PC betrachten, würde man den Unterschied ebenfalls nicht erkennen. Sobald die Aufnahmen aber über ein VR-Gerät abgespielt werden, können sie recht restriktiv wirken – denn sie beschränken die Nutzer auf die genaue Route, der die Person hinter der Videokamera folgt. Simulationen hingegen ermöglichen es den Nutzern, virtuelle Räume selbständig zu erkunden.

Schlüsselpunkt

Das Erstellen von 360°-Videos ist möglicherweise einfacher als das Erstellen lebensechter Simulationen, bietet jedoch ein eingeschränktes VR-Erlebnis.

3D-Modelle für VR werden noch auf zwei weitere, leicht unterschiedliche Arten erstellt: Skizzieren und Realitätserfassung. „Skizzieren“ beschreibt einen manuellen Prozess, bei dem 3D-Artists Modelle digital formen, entweder mithilfe von Fotos als Referenz oder in freier Form, wenn etwa völlig neue Entwürfe erstellt werden sollen.

Obwohl sich dieser Ansatz durchaus bewährt hat (in vielen beliebten Filmen, Fernsehsendungen und Videospielen kommen skizzierte CGI-Modelle zum Einsatz), ist er auch zeitaufwändig und erfordert ein hohes Maß an Fachwissen. Mit Reality Capture hingegen können die 3D-Artists reale Objekte, Personen und Umgebungen exakt digitalisieren, sodass sie keine Modelle von Grund auf neu erstellen müssen.

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Reality Capture ist nicht nur schneller und einfacher zu handhaben, sondern erfasst auch Texturdetails, die sonst schwer zu erkennen wären. Dank dieser Vorteile hat sich die Photogrammetrie im Bereich CGI etabliert, aber andere Technologien wie 3D-Scanning und Smartphone-Erfassung gewinnen in diesem Bereich an Boden – wir werden später noch ausführlicher darauf eingehen.

So erstellen Sie VR-Inhalte

Je nach Anwendung und Technologie kann Ihr Arbeitsablauf von Fall zu Fall unterschiedlich aussehen. Generell gibt es jedoch zwei Hauptmethoden zum Erstellen von VR-Assets: Bei der einen beginnt man mit der Verwendung von Fotos als Referenzmaterial, bei der anderen mit 3D-Scans.

1. Skizzieren

Sobald Sie ein Konzept erstellt und entschieden haben, was genau Sie in 3D modellieren möchten, ist der nächste Schritt in der Regel das digitale Modellieren. Dabei werden Fotos eines realen Bereichs, Objekts oder einer Person aus mehreren Winkeln gesammelt und diese dann als Skizzenreferenzen verwendet. Dies ist besonders nützlich, um 2D-Konzeptkunst in vollständige 3D-Modelle für CGI- oder Videospielanwendungen umzuwandeln.

Natürlich können Sie auch kreativ an Entwürfen arbeiten, indem Sie Modelle von Grund auf neu erstellen und dabei einfache geometrische Formen (Primitive) verwenden, um Proportionen zu definieren, bevor Sie manuell Details hinzufügen. Dieser Ansatz belohnt Kreativität – aber Vorsicht, denn Sie müssen sich auf ein langsames und hartes Arbeiten einstellen!

Schlüsselpunkt

Das Skizzieren ist ein zeitaufwändiger Prozess, der durch 3D-Scannen und andere fortschrittliche Technologien beschleunigt werden kann.

2. Retopologie

Für fortgeschrittene 3D-Modellierungsanwendungen wie Animation, Gaming oder VR ist es normalerweise notwendig, ein hochauflösendes Polygonnetz in eine vereinfachtes Grundmodell umzuwandeln. Dies ist auch wichtig, um die Dateigröße zu reduzieren, denn wenn Ihre Modelle aus Millionen von Punkten bestehen, werden für jedes kommerzielle VR-Headset zu groß sein.

Retopologie kann sehr komplexe sein. Mit manueller Bearbeitung lassen sich atemberaubende Visualisierungen für AAA-Blockbuster erstellen, aber es ist auch möglich, den Ablauf zu vereinfachen. Die Software Zbrush etwa enthält die Funktion Zremesher, die 3D-Modelle für den Nutzer retopologisiert. 3DCoat wiederum gestaltet die Retopologie insgesamt schnell und einfach und ermöglicht die Vereinfachung komplexer Oberflächen auf nur wenige Eckpunkte.

3. UV-Mapping

Im nächsten Schritt müssen Sie Ihrer 3D-Modellierungssoftware mitteilen, wo Sie die Textur abbilden möchten. Es mag zwar kontraintuitiv erscheinen, doch beginnt dieser Schritt mit dem „Auspacken“ der Textur aus dem Modell und ihrer Konvertierung in ein 2D-Format, sodass sie später mithilfe von „UV-Mapping“ erneut aufgetragen werden kann.

Dies funktioniert in etwa so, als würden Sie ein einzelnes Bonbon verpacken, nur dass die Texturen stattdessen sorgfältig um die Modelle gefaltet werden, damit sie auf den passenden geometrischen Punkten landen. Kostenlose Programme wie Blender vereinfachen das Auspacken in vier grundlegenden Schritten: Skalieren, Projizieren, Nahtmarkierung und Auspacken.

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Sie können auch Erweiterungen für Plattformen wie SketchUp herunterladen , die Ihnen das Aufwickeln in Segmente und das Arbeiten mit doppelt gekrümmten Formen ermöglichen. Unabhängig davon, welche Software Sie letztendlich verwenden, ist sorgfältiges UV-Mapping für die Erstellung realistischer Modelle unerlässlich. Nehmen Sie sich also Zeit, um es richtig zu machen.

4. Texturen backen

Nach dem UV-Mapping steht folgende Frage an: „Welche Details möchte ich in mein endgültiges Modell einbauen?“ Derartige Details können Farben oder feine Oberflächendetails sein – selbst dynamische Effekte wie Korrosion und Beleuchtung können statisch gemacht und auf Modelloberflächen übertragen werden.

Durch das Übertragen von Texturen (auch „Texture Baking“ genannt) können Sie außerdem realistischere Daten aus hochpolygonalen Modellen übernehmen und auf retopologisierte Modelle anwenden. Wir werden als Nächstes erklären, was Retopologie bedeutet. Für den Moment sollten Sie sich jedoch merken, dass Sie keinesfalls auf Details verzichten müssen, um Modelle vom Datenumfang klein zu halten.

Schlüsselpunkt

Beim 3D-Modellieren von Metalloberflächen ist das „Texture Baking“ von entscheidender Bedeutung, um in späteren Designphasen wie der Retopologie winzige Details beizubehalten.

5. Vorbereitung auf VR

Wie Ihr Arbeitsablauf abgeschlossen wird, hängt in erster Linie von der späteren Anwendung Ihres Modells ab. Wenn es sich um ein Charaktermodell für ein VR-Videospiel oder eine VR-Experience handelt, müssen Sie ihn mithilfe von „Rigging“ mit einem beweglichen Skelett ausstatten. Dies kann in verschiedenen 3D-Modellierungsprogrammen geschehen, darunter Blender, Autodesk Maya und spezialisierten Programmen wie Houdini, das mit erweiterten Animationsfunktionen ausgestattet ist.

Modelle, die für Animations- oder Proof-of-Concept-Zwecke erstellt werden, müssen hingegen in 3D gerendert werden – ein Prozess, bei dem Beleuchtung und Texturen zur Erlangung eines fotorealistischen Eindrucks feinabgestimmt werden.

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Derartige Modelle erfordern oft mehrere Arbeitsgänge, bevor sie lebensecht genug für die Integration in Simulationen sind. Jedoch sind hochwertige Modelle absolut unerlässlich, um virtuelle Welten zu erschaffen, die der Realität optisch sehr nahe kommen – die Feinarbeit lohnt sich also. Es gibt aber auch zusätzliche Möglichkeiten, 3D-Modellierung mit fortschrittlichen Technologien zu beschleunigen, wie wir als Nächstes erörtern werden.

Schlüsselpunkt

Durch die Kombination von strukturiertem Licht und LiDAR-Scanning können Sie ganze Bereiche in hoher Auflösung erfassen und so erstaunlich realistische VR-Assets erstellen.

So erstellen Sie mit 3D-Scanning VR-Inhalte

Wie bereits erwähnt, beschleunigen Technologien wie Photogrammetrie und 3D-Scannen die 3D-Modellierung zunehmend, wobei gerade erstere mit großem Nutzen bei der Texturerfassung eingesetzt werden kann. Photogrammetrie – der Prozess, bei dem ein Objekt oder ein Bereich aus mehreren Winkeln fotografiert und die aufgenommenen Bilder zusammengefügt werden – kann verwendet werden, um fotorealistische 3D-Modelle für VR-Anwendungen zu erstellen.

Allerdings erfordert die Photogrammetrie immer noch auf der Aufnahme von Fotos, sei es mit einem professionellen Gerät oder einem Smartphone, und das kann ziemlich zeitaufwändig sein. Mit 3D-Scans hingegen können Sie beliebige Objekte, Personen oder Räume in Echtzeit erfassen und noch dabei noch einfacher, genauer und schneller vorgehen.

Professionelle handgeführte Geräte wie Artec Leo digitalisieren Körpermerkmale in Sekundenschnelle und machen die Charaktererfassung schnell und einfach. Das Digitalisieren von Objekten im HD-Modus ermöglicht, dass feine Details mit einer Auflösung von 0,2 mm erfasst werden, sodass Sie diese beim Skizzieren als Referenz verwenden können.

Um größere Bereiche zu scannen und in VR-Umgebungen umzuwandeln, können auch LiDAR-Geräte wie Artec Ray II verwendet werden. Ray II ist an sich schon ein großartiges Werkzeug zum Erfassen von Gebäuden oder Freiflächen, doch bieten sich in Kombination mit Leo noch viel mehr Möglichkeiten. Mit beiden Geräten erfasste Scans können zusammengeführt werden, um Modelle mit den jeweils hochwertigsten Daten zu erstellen.

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Möglich wird dies durch die einzigartigen Algorithmen von Artec Studio, einer modernen Software zur Erfassung und Verarbeitung von 3D-Scans. Mithilfe der Funktionen Globale Registrierung, Fusion und Bearbeitung bietet das Programm den Nutzern außerdem zahlreiche Möglichkeiten, die Detailerfassung zu maximieren. Es ist sogar möglich, Fototexturierung einzusetzen, um Texturen weiter zu schärfen und die Auflösung zu erhöhen.

Insgesamt lässt sich sogar sagen, dass der Einsatz von 3D-Scans für das Erreichen der bestmöglichen Ergebnisse unverzichtbar ist – denn mithilfe der Scans lassen sich Modelle auf realen Objekten aufbauen, und beim Skizzieren können auch komplizierteste Details erfasst und der Entwurfsverlauf insgesamt beschleunigt werden.

Schlüsselpunkt

Mit der Fototexturierung ist es möglich, die Texturqualität von 3D-Scans weiter zu steigern und noch realistischere Modelle zu erstellen.

3D-Modelle in VR-Welten bringen

Wenn Sie die 3D-Modellierung abgeschlossen haben, müssen Sie als Nächstes eine virtuelle Welt erstellen, die Sie mit Ihren 3D-Modellen bevölkern können. Es gibt zahlreiche Überschneidungen zwischen VR und Videospielen, daher verwenden viele Entwickler Unreal Engine und Unity, wobei auch spezielle Programme wie Simlab Composer beliebt sind. Generell aber besteht das Erstellen einer VR-Umgebung, egal für welche Software Sie sich entscheiden, aus vier Schritten. 

1. Eine Szene erstellen

Zunächst müssen Sie eine Grundlage erstellen, auf der Sie Ihre VR-Welt aufbauen können. Diese kann entweder die Form einer Ebene oder eines 3D-Würfels, der als „Raum“ fungiert, den Sie mit 3D-Modellen füllen können, haben. Danach müssen Sie einen Charakter erstellen, mit dem Sie diesen Raum aus der Ich-Perspektive betrachten können.

Bei der Kamerapositionierung wird empfohlen, diese auf Augenhöhe einzustellen, da die meisten Simulationen so konzipiert sind, dass man sie so betrachtet, als wäre man unmittelbar Teil von ihr (aus der sogenannten Ich-Perspektive). Dies kann jedoch später immer noch angepasst werden. Es ist auch erwähnenswert, dass Sie mit Simlab Composer virtuelle Welten in der Ich-Perspektive erstellen können, ohne ein VR-Headset zu verwenden – dies kann das langwierige Arbeiten beim Erstellen von VR-Welten etwas flexibler gestalten und zuweilen etwas erleichtern.

Schlüsselpunkt

Mit Unreal Engine, Unity und Simlab Composer können Sie Szenen in der virtuellen Realität erstellen und ihnen in Echtzeit beim Wachsen zusehen.

2. Einrichten der Steuerung

Als Nächstes müssen Sie Ihren Charakter so konfigurieren, dass er sich bewegen kann. Dies funktioniert je nach verwendeter Software etwas anders, aber im Allgemeinen bedeutet es, das Sie Steuerelemente zuweisen, die es Gamecontrollern oder anderen Eingabegeräten ermöglichen, auf Befehl in eine bestimmte Richtung zu schauen, sich zu bewegen und Aktionen auszulösen.

In Unity können Sie beispielsweise ein Fortbewegungssystem hinzufügen, mit dem die Nutzer sich frei in den von ihnen erstellten Welten bewegen können, sowie Snap-Turn- und Teleportationsfunktionen für schnelles Reisen. Es ist auch möglich, „Anker“ zu integrieren, die Charaktere an Ort und Stelle halten. Wenn Sie ein virtuelles Auditorium erstellen möchten, können Sie damit die Teilnehmer zu einem bestimmten Zuschauerplatz transportieren.

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3. Beleuchtung anpassen und mit dem Bau beginnen

Ist die Grundlage geschaffen, geht es nun daran, mit der Gestaltung zu beginnen. Abhängig von der Art der Szene, die Sie erstellen möchten, müssen Sie die Beleuchtung auf eine bestimmte Weise einrichten. Die einfachste Methode, um sicherzustellen, dass Objekte und Charaktere wie gewünscht beleuchtet werden, besteht darin, eine interne Lichtquelle einzurichten. Mit diesen ist es sogar möglich, zu sehen, wie Schatten durch Bewegung beeinflusst werden.

Wenn die Beleuchtung fertig ist, können Sie Block für Block mit dem Bau Ihrer VR-Welt beginnen. Die meisten Programme verfügen über generische 3D-Modelle und ermöglichen Ihnen die Erstellung mit primitiven Formen. Auf Websites wie Sketchfab und CGTrader aber auch recht einfach noch zusätzliche Ressourcen.

4. 3D-Modelle importieren, skalieren und animieren

Das Importieren von 3D-Modellen – komplett mit lebensechten Texturen – in die Software Ihrer Wahl geht normalerweise schnell und einfach und erfordert lediglich das Ziehen und Ablegen von Dateien.

In Programmen für den Bau von VR-Welten ist es auch möglich, Objekte zu skalieren, auszurichten und zu animieren – und sie so in interaktive Elemente wie Türen, Fahrzeuge und noch vieles mehr zu verwandeln.

Schlüsselpunkt

Das Erstellen von VR-Welten kann unkompliziert sein: Erstellen Sie einfach eine Szene, richten Sie Steuerelemente ein, importieren Sie Modelle und beginnen Sie mit der Erstellung!

Anwendungen

Immersive Videospiele

Hyperrealismus ist schon lange ein Ziel für Videospielentwickler, und bei VR-Titeln ist dies sogar noch wichtiger. Glücklicherweise basieren zahlreiche Modelle für gängige Spiele bereits auf realen Objekten und verfügen daher über eine visuelle Wiedergabetreue auf VR-Niveau.

Nehmen wir zum Beispiel das Team von Creative Mesh, das Artec Leo und Ray II kombinierte, um landwirtschaftliche Geräte und Notfallausrüstung zu erfassen und daraus 3D-Modelle für eine Landwirtschafts-Simulator zu erstellen. Ein ähnlicher Ansatz kann verfolgt werden, um lebensechte CGI für Filme oder Fernsehsendungen zu entwickeln. Mithilfe von Scans, die mit der leichten, flexiblen Artec Eva und dem ultrahochauflösenden Artec Space Spider erfasst wurden, erstellten VFX-Experten beispielsweise eine unheimlich realistische Figur für Sleepy Hollow.

Kommerzielle VR-Inhaltserstellung

E-Commerce gilt für 3D-Scanning bereits als eine etablierte Branche. Beim führenden Sportartikelhersteller ASICS etwa werden hochwertige 3D-Modelle von Schuhen zur Produktqualitätsprüfung sowie zur Erstellung ansprechender animierter Marketinginhalte verwendet.

Unternehmen wie HEMO verfolgen einen ähnlichen Ansatz: Sie erfassen Maschinen mit einem Gewicht von bis zu 30 Tonnen mit Artec Leo und Ray II und verwandeln sie in VR-Ausstellungsmodelle. Anstatt den Besuchern auf Messen riesige Maschinen vorzuführen, kann das Unternehmen seine Produkte nun über eine VR-Simulation präsentieren und so enorme Transportkosten einsparen.

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Und zumal Modeseiten mittlerweile auch virtuelle Produktanproben anbieten, ist wohl klar, dass im Bereich E-Commerce noch erheblicher Spielraum für die Nutzung von VR-Inhalten besteht.

Schlüsselpunkt

VR simuliert Umgebungen virtuell, AR bringt interaktive Elemente in die reale Welt. Gemeinsam haben sie das Potenzial, 3D-Modelle in Werkzeuge zu verwandeln, mit der greifbare Produktivitätsvorteile erreicht werden können.

Erweiterte Realität

AR und VR werden oft synonym verwendet, sind aber eigentlich unterschiedliche, obgleich eng verwandte Technologien. Während der Begriff VR immersive Videos oder Simulationen beschreibt, werden bei AR Objekte in VR-Welten integriert, sodass sie in realen Umgebungen zu schweben scheinen. Mit dem wohl für VR als auch AR geeigneten Apple Vision Pro-Headset ist es beispielsweise möglich, Objekte digital aufzunehmen, anzusehen und in simulierten Räumen zu platzieren.

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Das Potenzial für 3D-Scans, die anschließende Modellierung und Integration von Objekten in AR-Anwendungen ist enorm. In verschiedensten Branchen, von der Gesundheitsversorgung bis zur Schwerindustrie, werden Mitarbeiter bereits in Simulationen mit VR-Headsets geschult. Und wenn zusehends weitere Akteure auf den Markt kommen, wird es spannend zu beobachten sein, wie VR immer neue Möglichkeiten eröffnet, die reale und die virtuelle Welt zu verbinden.

Virtuelle Besichtigungen

Normalerweise werden dafür noch selten Headset benutzt, doch werden virtuelle 360°-Rundgänge, bei denen man Immobilien in VR sehen kann, immer mehr zur neuen Normalität. Sie eignen sich hervorragend, um potenzielle Wohnbereiche auszukundschaften und sicherzustellen, dass Büromöbel in die geplanten Geschäftsräume passen.

Derzeit sind die meisten Immobilienvideos in erster Linie für die Betrachtung auf einem PC, Smartphone oder Tablet konzipiert. Sie können jedoch auch mit VR-Headsets betrachtet werden, und es ist nicht ausgeschlossen, dass sie im Sinne einer stärkeren Immersion mit stereoskopischen Linsen aufgenommen werden.

Allgemeiner ausgedrückt: Wer kann schon sagen, welche Gebäude noch für die Erstellung von VR-Inhalten genutzt werden könnten? Da der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind, erscheint klar, warum gerade in diesem Bereich so viel Begeisterung um die Technologie herrscht.

Schlüsselpunkt

Dank fortschrittlicher Technologien wird die 3D-Modellierung immer einfacher – mittlerweile steht die Erstellung von VR-Inhalten jedem offen.

Abschluss

Wie hier beschrieben, ist 3D-Modellierung für VR heutzutage einfacher und zugänglicher als je zuvor. Es gibt mittlerweile zahlreiche Programme – einige sind für Modellierungsanfänger konzipiert, andere verfügen über erweiterte Funktionen. Doch alle liefern großartige Ergebnisse.

Mithilfe professioneller 3D-Scans lässt sich auch der Skizziervorgang vereinfachen und beschleunigen. Da die Technologie die 3D-Modellierung weiter vorantreibt, werden sich zweifellos immer neue Möglichkeiten für die Gestaltung von VR-Experiences, die bald von der realen Welt nicht zu unterscheiden sein werden, ergeben.

Möchten Sie mehr über den Einsatz von Artec 3D-Scannern für die 3D-Modellierung erfahren? Hier finden Sie eine ausführliche Beschreibung, wie Sie 3D-Modelle für Videospiele erstellen können.

Inhaltsverzeichnis
GESCHRIEBEN VON:
Paul Hanaphy

Paul Hanaphy

Technologiereporter

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