Lernen Sie, Fossilien zu finden und halten Sie Ausschau nach Insekten
Wir stehen hier jeden Tag um 5 Uhr früh auf, da es um 21.00 Uhr bereits dunkel ist und wir jede Menge zu tun haben.
Die Ausgrabungsstätte
Nach dem Frühstück scannten wir einen großen Rhinozeros-Kopf, der aus zwei Teilen bestand: Dem oberen und dem unteren Kiefer. Innerhalb einer Stunde schafften wir es, ein erstaunlich detailgetreues Modell zu erschaffen, indem wir beide Teile separat scannten. Man kann nun sogar in das „Maul“ hineinschauen und jeden einzelnen Zahn aus der Nähe untersuchen.
Heute gingen wir zu unserer ersten Ausgrabungsstätte, derjenigen, die sich am nächsten bei der Zentrale befindet. Hier wurde bisher noch nichts Herausragendes gefunden, aber das ist nur eine Frage der Zeit bei einem solchen regionalen Fossilienreichtum. Louise zeigte uns, wie man Fossilien anhand ihrer Farbe, Struktur und Profilierung unterscheiden kann. Plötzlich konnten wir sehen, dass wir buchstäblich von Fossilien umgeben waren, die in großer Zahl um uns herum im Boden verstreut waren!
Nilpferd-Fossil: Fingerglieder
Da es in der Wüste windig war, beschloss Louise, einen Bildplan der Umgebung zu erstellen. Sie befestigte die Kamera an einem Drachen und ließ ihn steigen. Er filmt bei einer Höhe von um die 50 Meter in Hochauflösung. In der Zwischenzeit konnte Francisco sich mit den einheimischen freiwilligen Mitarbeitern unterhalten. Sie erzählten ihm, dass ihr Leben noch vor zehn Jahren ganz anders gewesen sei: Es herrschte Armut und die Chancen auf Arbeit in einer anderen, weit entlegenen Stadt waren denkbar schlecht. Dank Louise Leakeys Familie haben Einheimische nun Arbeit, die Möglichkeit Paläontologen zu helfen und ihre Zukunft zu verändern. Sie haben Leakey ins Herz geschlossen und sind ihr sehr dankbar.
Auf unserem Weg zurück in die Zentrale hatten wir das Glück, einen jungen Feldhüter zu treffen, der uns die Erlaubnis gab, den Nationalpark zu betreten, wo sich weitere Ausgrabungsorte befinden. Morgen werden wir uns dahin aufmachen, um einige prähistorische Riesen zu scannen.
Francisco mit einheimischen Freiwilligen in der Turkana-Zentrale
Allerdings haben wir ein kleines Problem: Nachdem es gestern geregnet hatte, haben sich die Insekten exorbitant vermehrt! Während des Abendessens hopsten mir die ganze Zeit Grashüpfer in die Suppe! Moskitos, Ameisen, Mäuse, Fledermäuse und Skorpione kommen ebenfalls aus allen Winkeln hervorgekrochen. Es wird langsam ein bisschen eng hier. Bislang funktionieren die Scanner einwandfrei, bleibt nur zu hoffen, dass keines der Viecher in sie hineinkriecht…