Illeret: Das Land der 1,5 Millionen Jahre alten Fußstapfen
Während der letzten Tage war unser Laptop mit der Bearbeitung einiger sehr großer Projekte beschäftigt. Es ist fast unmöglich irgendetwas anderes mit dem Laptop zu machen, während seine RAM an der Globalisierung und Fusion arbeitet. Sobald wir mit den tierischen Fossilien fertig sind werden wir uns menschliche Schädel vornehmen, deren Abdrücke im Labor aufbewahrt werden.
Das Artec 3D Team & Timothy Gichunge, ein TBI Forscher.
Eine 15-minütige Fahrt von der TBI Zentrale entfernt befindet sich das Dorf Illeret; wir waren vor kurzem schon einmal dort gewesen als wir darauf warten mussten, dass der Laptop seine Arbeit abschließt. In Illeret wurden die zweitältesten menschlichen Fußstapfen gefunden, die dem Homo Erectus entstammen und 1,5 Millionen Jahre alt sind!
Im Dorf leben ungefähr 5000 Menschen. Die meisten Häuser wurden aus Zweigen und anderen provisorischen Materialien wie Kanistern, Flaschen und Blechen gefertigt. Es gibt eine Schule, eine Kirche und eine Bücherei, die hauptsächlich englische Bücher hat. Nur die Kinder lesen Bücher auf Englisch, die älteren Leute im Dorf sprechen nur Swahili und andere lokale Dialekte.
Das Dorf Illeret.
Wir begaben uns nach Illeret, um Stephen zu treffen. Er ist Mitglied der Malteser International, einer Hilfsorganisation, die ihre Ursprünge in der mittelalterlichen Anordnung Maltas fand. Malteser International ist seit 2001 in Kenia tätig und hat im ganzen Land Zweigstellen.
Die Zweigstelle in Illeret wurde nach einer schrecklichen Dürre im Jahre 2011 eröffnet. In der Zwischenzeit hat Malteser International im Dorf bereits eine Windmühle errichtet, um das Dorf mit Elektrizität zu versorgen und die Einheimischen auf die nächste Dürre vorzubereiten: Jetzt sind alle größeren Häuser mit Kanälen und Kanistern ausgestattet, um Trinkwasser zu speichern.
Stephen wohnt bereits seit einem Jahr in Illeret. Alle drei Monate macht er einen Kurzurlaub in Nairobi, um dort auf einem weichen Bett zu schlafen und Pizza zu essen. Es dauert im günstigsten Fall drei Tage mit dem Auto nach Illeret zu gelangen, weswegen es außer ihm dort keine anderen Freiwilligen gibt und Nahrungsmittel-Lieferungen sehr unzuverlässig sind.
In Illeret leben die Menschen hauptsächlich von Ziegenmilch- es ist verboten, Ziegen zu schlachten. Obwohl der See nicht weit entfernt liegt, ist Fischen ebenso verboten: Es gibt nicht genug Fische im See, sodass die Fischerei dessen Ökosystem gefährden würde.
Erst vor kurzem öffneten einige somalische Entrepreneure im Dorf einen Laden, in dem sie Reis, Kleidung und Getränke verkaufen. Die meisten Leute haben kein Geld, weswegen hier zumeist getauscht wird. Dabei sind die Preise hier dreimal so hoch wie in Nairobi.
Stephen findet es nicht einfach unter solchen Umständen zu leben, doch die Dankbarkeit der Einheimischen und die Möglichkeit zu sehen, wie sich das Leben im Dorf verändert, gleichen diese Unbequemlichkeiten aus.
Kinder aus dem Dorf haben Spaß.