Unbezahlbare tasmanische Muscheln mit Artec Micro digital konservieren
Herausforderung: Als Vertreter der Pakana-Gemeinschaft von Lutruwita (Tasmanien) war Andrew Gall angesichts der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels und der Versauerung der Ozeane entschlossen, einen Weg zu finden, die alte und bedrohte Muschelsammel-Tradition seines Volkes zu bewahren. Er entschied sich für 3D-Scans und 3D-Drucks als Werkzeug.
Lösung: Artec Micro, Artec Studio, 3D-Druck (Flüssigkeramik)
Ergebnisse: In Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner von Artec 3D wurde der stationäre Artec Micro eingesetzt, um jedes Detail einer Reihe von unersetzlichen tasmanischen Muscheln zu erfassen. Artec Studio erstellte lebensechte 3D-Modelle mit einer beeindruckenden Genauigkeit von bis zu 10 Mikrometern. Die Muscheln wurden dann mit flüssiger Keramik als exakte Nachbildungen in 3D gedruckt. Durch diesen innovativen Ansatz konnten die Artefakte schnell und sicher konserviert werden, indem alte Traditionen mit der Technologie des 21. Jahrhunderts verbunden wurden.
Warum Artec? Um dieses Projekt zum Leben zu erwecken, benötigte Dr. Gall einen zu 100% sicheren, berührungslosen 3D-Scanner mit ultrahoher Auflösung, der die zerbrechlichen Muscheln in ihrer ganzen Pracht erfassen konnte: Artec Micro.
Hazards Beach, Freycinet-Nationalpark, Tasmanien
Am äußersten Ende der Welt, auf der australischen Insel Tasmanien, ist eine uralte kulturelle Praxis durch die unerbittlichen Kräfte des Klimawandels bedroht.
Wir treffen Andrew Gall, einen Pakana-Künstler und D.V.A. (doctor of visual arts), der einst sein Leben der Bewahrung des reichen kulturellen Erbes und der Lebensweise seines Volkes, der ursprünglichen Bewohner der Insel, gewidmet hatte.
Als Vertreter der Pakana-Gemeinschaft von Lutruwita (Tasmanien) ist Gall bestrebt, durch seine Arbeit die heilige Verbindung zwischen dem Land, dem Meer, den Menschen und den Muscheln, die seit Jahrtausenden für die Lebensweise der Pakana von zentraler Bedeutung ist, zu bewahren.
Seit Tausenden von Jahren sind die Pakana-Frauen die Hüterinnen dieser beständigen Praxis, im Rahmen der sie ihre allmorgendliche Reise hinunter zum Strand machen, um mit dem Sammeln zu beginnen.
Dort liegen die in schillernden Farben schimmernden Muscheln und warten darauf, von den Frauen, die diese feine Kunst von ihren Müttern und Großmüttern lernten, in mühevoller Kleinarbeit am Ufer gesammelt und später zu kunstvollen Muschelketten verarbeitet zu werden.
Ben Myers, Director of 3D Scanning bei Thinglab, stellt in der Software Artec Studio einen Artec Micro 3D-Scan einer tasmanischen Muschel fertig. Bild mit freundlicher Genehmigung von Thinglab
Eine altehrwürdige Tradition ist bedroht
Dies ist nicht lediglich eine Tradition, sondern ein lebendiges Zeugnis für die tiefe Verbundenheit der Pakana mit der sie umgebenden Welt.
Doch mit der Beschleunigung des Klimawandels und der Versauerung der Meere verschwinden diese wertvollen Muscheln in alarmierendem Tempo und mit ihnen das Wesen einer alten Kultur.
Gall, der jahrelang in der IT- und Technologiebranche gearbeitet hatte, änderte seinen Lebensweg, um sich seiner Kultur und ihre Traditionen zu widmen. Bald erkannte Gall die Dringlichkeit der Situation.
Er begriff, dass das Schicksal der Traditionen seines Volkes Abhängig war von dessen ständiger Fähigkeit, sich anzupassen, Innovationen anzunehmen und neue Wege zur Bewahrung seiner kulturellen Artefakte zu finden. Und so begann seine Suche nach der richtigen Technologie, um die unersetzlichen Schätze der Pakana zu bewahren.
Artec Micro Scan einer tasmanischen Muschel in der Artec Studio-Software. Bild mit freundlicher Genehmigung von Thinglab
Auf der Suche nach der besten Lösung
Wie ein Detektiv verfolgte Gall eine Reihe von falschen Hinweisen und Spuren, untersuchte Gummiformen und Wachsabgüsse, nur um festzustellen, dass diese zeitaufwändigen Verfahren einfach nicht praktikabel waren. In seinem Weg unbeirrt wandte er sich nun dem 3D-Scannen zu und kontaktierte fleißig alle möglichen Scanspezialisten, die er finden konnte.
Tasmanische Muschel, gescannt auf der kreisförmigen Scan-Plattform von Artec Micro. Bild mit freundlicher Genehmigung von Thinglab
Doch immer wieder konnten die Anbieter Gall entweder nicht die gewünschten Ergebnisse garantieren oder gingen nicht angemessen auf seine Bedenken und Fragen ein. Schließlich entstand ein Kontakt mit Ben Myers vom Artec Gold-zertifizierten Spezialisten Thinglab, der vom ersten Treffen an angemessen auf Galls Arbeit einging.
Gall erkannte schnell, dass Thinglab der ideale Partner für sein anspruchsvolles Unterfangen war, denn das Unternehmen verfügten nicht nur über das nötige technische Know-how, sondern verstand auch Galls Vision und teilte seine Leidenschaft für die Erhaltung des kulturellen Erbes seines Volkes.
Begegnung mit dem Artec Micro
Im Gespräch stellte Myers, ein Experte für 3D-Scans, Gall den 3D-Scanner Artec Micro vor. Micro ist ein hochmodernes Gerät und in der Lage ist, alle Farben und komplizierten Details dieser empfindlichen Muscheln mit einer atemberaubenden Genauigkeit von bis zu 10 Mikrometern (etwa 1/5 der Breite eines menschlichen Haares) zu erfassen.
Mit Artec Micro, der einem leistungsstarken Mikroskop gleicht, konnten Gall und Myers äußerst naturgetreue 3D-Modelle der Muscheln erstellen und jedes noch so kleine Detail der Originale, selbst die kleinsten Löcher, einfangen.
Artec Micro Scan einer tasmanischen Muschel in der Software Artec Studio. Bild mit freundlicher Genehmigung von Thinglab
Myers, der fest an den Einsatz von Technologie zur Lösung realer Probleme glaubt, sagt: „3D-Scannen ist nicht nur eine innovative Lösung für den Kulturerhalt, sondern auch ein leistungsfähiges Werkzeug zur Förderung von Empathie, Verständnis und Wertschätzung für die große Bandbreite menschlicher Erfahrungen, die unsere Welt prägen.“
Mit digitalen Blaupausen zur Hand war Gall in der Lage, mit flüssiger Keramik ultrarealistische Repliken zu drucken und so die Erhaltung der unschätzbaren Artefakte sicherzustellen, selbst wenn die Muscheln selbst irgendwann verloren gehen oder zerstört werden sollten.
Hoffnung für die kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte
Die Geschichte von Gall ist eine Geschichte von Widerstands- und Anpassungsfähigkeit, die zeigt, wie mit Hilfe der Technologie des 21. Jahrhunderts Wissen und Bräuche früherer Zeiten bewahrt werden können. Wir erleben hier ein inspirierendes Beispiel dafür, wie 3D-Scannen und -Drucken traditionellen Gesellschaften helfen können, mit den verheerenden Folgen einer sich schnell verändernden Welt umzugehen.
Indem wir uns die Macht der Technologie zunutze machen, können wir nicht nur unser kollektives kulturelles Erbe schützen, sondern auch neue Möglichkeiten schaffen, es immer wieder neu zu erleben.
Gall sagt: „Mit Hilfe von Artec Micro haben wir eine Brücke zwischen den alten Traditionen des Pakana-Volkes und der modernsten 3D-Technologie von heute geschlagen und damit sichergestellt, dass ein Teil unseres kulturellen Erbes auch für künftige Generationen lebendig bleibt.“
Nahaufnahme einer tasmanischen Muschel, wie sie vom blauen strukturierten Licht von Artec Micro erfasst wird. Bild mit freundlicher Genehmigung von Thinglab
Durch virtuelle Museen, AR/VR-Storytelling und 3D-gedruckte Repliken für den Einsatz in Ausstellungen und Schulen ist es nun möglich, dafür zu sorgen, dass die Traditionen und Lebensweisen derer, die vor uns lebten, auch für künftige Generationen zugänglich und bedeutungsvoll bleiben.
Während die Welt weiterhin mit den Herausforderungen des Klimawandels konfrontiert ist, können wir auf Andrew Gall und das Volk der Pakana als Leuchttürme der Hoffnung, die die transformative Kraft von Kreativität und Innovation im Angesicht großer Widrigkeiten verkörpern, blicken.
Wie Technologie uns zusammenbringen kann
Durch bahnbrechende Bemühungen wie diese können wir die uralten Kulturschätze der Menschheit bewahren, dass sie uns weiterhin inspirieren, erleuchten und fesseln mögen.
3D-gedruckte tasmanische Muscheln aus Flüssigporzellan, frisch aus dem Drucker. Bild mit freundlicher Genehmigung von Andrew Gall
Die Welt ist ein wahres Füllhorn an kleinen, exquisiten kulturellen Artefakten, die von unzähligen Geschichten der einheimischen Völker und ihre reiche Geschichte künden. Da die Zeit und der Einfluss der Natur diese zerbrechlichen und wertvollen Erbstücke zu zerstören drohen, tritt das 3D-Scannen ins Rampenlicht und bietet eine Möglichkeit, ihre empfindliche Schönheit zu bewahren.
Mithilfe dieser bahnbrechenden Technologie können die kunstvollen Verzierungen afrikanischer Stammesmasken, die filigranen Perlenarbeiten der amerikanischen Ureinwohner und die detaillierte Handwerkskunst der Elfenbeinschnitzereien der Inuit in erstaunlicher Detailtreue erfasst werden, wodurch diese wertvollen Relikte zu neuem Leben erweckt werden und weiterleben können.
3D-gedruckte Armbänder und Halsketten aus tasmanischen Muscheln aus Porzellan, die von Andrew Galls Tochter und seinen beiden Enkelinnen aufgefädelt wurden. Bild mit freundlicher Genehmigung von Andrew Gall
In den Worten Galls: „Das 3D-Scannen hat das Potenzial, eine verbindende Kraft für indigene Völker auf der ganzen Welt zu werden und uns zu befähigen, unsere wertvollsten Kunstwerke zu bewahren und sie mit anderen Gemeinschaften und Schulen auf der ganzen Welt zu teilen.“
Er fährt fort: „Diese Technologie überwindet Grenzen und ermöglicht es uns, unsere einzigartigen kulturellen Identitäten zu feiern und gleichzeitig Verständnis, Respekt und Zusammenarbeit unter den Tausenden von überlebenden indigenen Gemeinschaften zu fördern.“
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